Hamburg. Die Hansestadt ist der drittwichtigster Standort in Europa für die Daimler-Tochter. Auch Konkurrent DriveNow legt kräftig zu.

Immer mehr Hamburger verzichten auf ein eigenes Fahrzeug und teilen sich stattdessen ein Auto mit anderen: Der Carsharing-Marktführer car2go hat mittlerweile rund 200.000 Kunden in der Hansestadt. Das seien 33 Prozent oder fast 50.000 mehr als im Jahr zuvor, wie die Tochtergesellschaft des Autobauers Daimler am Donnerstag mitteilte.

Hamburg ist damit nach Berlin und Madrid der drittgrößte Standort von car2go in Europa. Bereits 72 Millionen Kilometer hätten die Kunden seit dem Start 2011 zurückgelegt, so das Unternehmen weiter. Ein Grund für den starken Anstieg der Kundenzahlen ist der Ausbau der car2go-Flotte auf 800 Fahrzeuge. In den kommenden Wochen sei eine Erweiterung auf 900 Autos in Hamburg geplant, so eine Sprecherin.

Elektro-Partnerschaft mit Hamburg

„Die Stadt Hamburg ist ein wichtiger Partner für uns“, sagt car2go-Chef Olivier Reppert. Im Mai vergangenen Jahres hat die Hansestadt eine Grundsatzvereinbarung mit Daimler abgeschlossen. Das Ziel: Das Aufbauen der Elektroladeinfrastruktur in Hamburg bei gleichzeitiger Aufstockung der elektrischen Carsharing-Flotte in der Stadt. So sollen in der Hansestadt bis Ende 2019 die 400 Smart-Modelle von car2go schrittweise elektrifiziert werden. Zudem wird die Integration der Carsharing-Angebote in die städtische Mobilitätsplattform switchh ausgebaut, um den Hamburgern künftig die Nutzung des HVV sowie Car- und Bikesharing aus einer Hand anbieten zu können.

130.000 Kunden bei DriveNow

Neben car2go hat auch die deutsche Nummer zwei, die BMW-Tochter DriveNow, die Zahl ihrer Hamburger Kunden kräftig steigern können. Von Juni 2017 bis Juni 2018 sei die Zahl von 119.000 auf knapp 130.000 gestiegen, sagte ein DriveNow-Sprecher dem Abendblatt auf Anfrage.

Car2go und DriveNow werden in den kommenden Monaten voraussichtlich zu einem Anbieter verschmelzen. BMW und Daimler haben die Fusion bereits beschlossen, um gegen andere große Konkurrenten aus den USA oder China besser gewappnet zu sein. Allerdings steht die Zustimmung der Kartellbehörden zu dem Zusammenschluss noch aus.