Hamburg . Recep Tayyip Erdogan hat die Präsidial- und Parlamentswahlen in der Türkei gewonnen. Wie die Türken in Norddeutschland wählten.
Bei der türkischen Präsidentenwahl hat Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan bei den im Norden Deutschlands lebenden Türken ein deutlich besseres Ergebnis erzielt als zu Hause. Im Einzugsbereich des Generalkonsulats Hamburg stimmten laut Zahlen, die die regierungsnahe Zeitung "Sabah" veröffentlichte, 59,3 Prozent der wahlberechtigten Türken für Erdogan, im Bereich des Generalkonsulats Hannover 60,1 Prozent.
Im Bundesdurchschnitt stimmten von den hier lebenden Türken nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu 64,97 Prozent der Wähler für Erdogan. Sein schärfster Konkurrent Muharrem Ince von der linksliberalen CHP erzielte in Deutschland nur ein Ergebnis von 21,77 Prozent Rund die Hälfte der Wahlberechtigten in Deutschland haben abgestimmt. In der Türkei selbst erhielt Erdogan 52,6 Prozent der Stimmen, Ince kam auf 31,34 Prozent.
Erdogan-Anhänger feierten in Hamburg
Bereits am Sonntagabend haben mehrere Hundert Menschen in Hamburg Erdogans Wahlsieg gefeiert. Vor dem Generalkonsulat in der Tesdorpfstraße (Rotherbaum) versammelten sich am Sonntagabend etwa 150 Anhänger des Amtsinhabers, sie schwenkten Fahnen und hupten mit ihren Autos.
Die Polizei war nur mit einem kleinen Aufgebot im Einsatz. Sie hatte vorsorglich Absperrgitter aufgestellt, um zu verhindern, dass Menschen auf das Gelände der türkischen Vertretung vordringen konnten. Der Mittelweg wurde vorübergehend stadtauswärts für den Verkehr gesperrt. Auch im stark türkisch geprägten Stadtteil Wilhelmsburg wurde gefeiert. Nach Angaben des Lagezentrums der Polizei kamen etwa 400 Erdogan-Fans auf dem Stübenplatz zusammen.