Hamburg. Im Zuschauerraum steht ein sieben Tonnen schwerer Baukran. Mitte September sollen die neuen Räume übergeben werden.
Deutschlands größtes Sprechtheater ist eine Baustelle: Seit Anfang Mai ist das Hamburger Schauspielhaus wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten geschlossen. „Ziel ist es, alles in dem denkmalgeschützten Theater wieder so herzustellen, dass es aussieht wie vorher“, sagte Thomas Breier, Projektleiter von der Sprinkenhof GmbH, am Donnerstag bei einer Baustellenbesichtigung.
Die beiden Ränge des Zuschauersaals wurden vollständig entkernt und werden nun statisch ertüchtigt. Dafür wurde ein sieben Tonnen schwerer Baukran im Zuschauerraum installiert.
Probenbetrieb soll am 1. Oktober starten
Im Zuge dieser Maßnahmen werden auch die sanitären Anlagen sowie Teppichböden und Tapeten erneuert. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 4,7 Millionen Euro. „Bis jetzt hat alles geklappt, der Kosten- und Zeitplan wird eingehalten“, sagte Breier.
Am 15. September sollen die neuen Räume übergeben werden, der Probenbetrieb am 1. Oktober starten. Eröffnet wird die kommende Spielzeit am 19. Oktober mit der Premiere von „König Lear“ in der Inszenierung von Intendantin Karin Beier. Die Hauptrolle spielt Schauspielstar Edgar Selge.
„Ein erster Schritt ist getan“, sagte der Geschäftsführer des Schauspielhauses, Peter F. Raddatz. Bereits in der Spielzeit 2012/13 wurde der Bühnenturm des Schauspielhauses samt Obermaschinerie für 16,5 Millionen Euro erneuert. In spätestens fünf Jahren müsse das 1900 eröffnete neobarocke Gebäude dann grundsaniert werden. „Dann müssen wir wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum schließen.“ Die Experten der städtischen Sprinkenhof GmbH gehen von einem Jahr aus, erste Kostenschätzungen liegen bei 55 Millionen Euro. „Das müssen wir in Ruhe planen, erst dann können wir seriös etwas dazu sagen“, sagte ein Sprinkenhof-Mitarbeiter.