Hamburg. Das Leben eines Lieferroboters ist nicht immer leicht. Das Gute: Die kleinen elektronischen Helfer stecken die Attacken locker weg.
Ahti Heinla, Mitgründer der estnischen Firma Starship, deren Lieferroboter auch in Hamburg unterwegs sind, hat erstmals über Angriffe von Passanten auf die autonom navigierenden Fahrzeuge berichtet. „Manche Leute verpassen unseren Robotern im Vorbeigehen einen Fußtritt“, sagte Heinla der auf Wirtschaftsthemen spezialisierten Internetseite „Business-Insider“.
„Das ist aber kein Problem, unser Roboter fährt einfach weiter.“ Massive Angriffe auf die oder schwere Beschädigungen der sechsrädrigen Geräte durch Passanten erwartet Heinla nicht. Die Lieferroboter seien unter anderem mit einer Sirene und neun Kameras ausgerüstet. Die Kameras dienen im Normalbetrieb der Navigation.
Eimsbüttel ist sehr sozial
„In Hamburg hat es noch keine Übergriffe auf unsere Roboter gegeben“, sagte Starship-Deutschlandchef Hendrik Albers. Das Unternehmen setzt von Eimsbüttel aus derzeit ein Dutzend der Lieferfahrzeuge ein, die ständig von einem Mitarbeiter begleitet werden. „Eimsbüttel ist sehr sozial gegenüber unseren Robotern, sie haben eine hohe Akzeptanz im Stadtteil“, sagte Albers. „Es kommt aber schon mal vor, dass er ausgetestet wird. Manchmal wird ihm der Weg verstellt, einfach um zu sehen, wie er darauf reagiert.“
Heinla machte keine Angaben, in welchen Ländern es Gewalt gegen die Roboter gegeben habe. In Teilen der USA, in Finnland, Estland und in der britischen Stadt Milton Keynes dürften die Starship-Fahrzeuge bereits unbegleitet ausliefern, sagte Deutschland-Chef Albers. „Möglicherweise macht das den Unterschied gegenüber Hamburg aus.“ Ob und wann die Lieferroboter auch in Deutschland ohne Aufpasser fahren dürfen, sei noch nicht entschieden. Albers: „Ich hoffe, dass in der zweiten Jahreshälfte eine Regelung kommt.“