Hamburg. Die von Anton Corbijn gestaltete Ausgabe des Abendblatts hat polarisiert. Wir danken für die Reaktionen – und bringen eine Auswahl.

Eine schöne Überraschung

Was für eine schöne Überraschung. Ich ertappte mich dabei, dass ich aktuelle Fotos, etwa von der Kanzlerin auf Seite drei, natürlich wie gewohnt erwartete. Zugleich empfand ich gerade diese Durchbrechung so spannend. Selbst Ihren sonst so pointenstarken Cartoon habe ich nicht vermisst. Stattdessen das Foto von der Fotokonferenz. Stark!

Uwe Clausen, per E-Mail

Wo ist der Zusammenhang?

Ich verstehe, dass Sie es klasse finden, dass Corbijn seine tollen Fotos im Abendblatt abdrucken lässt. Die Ausstellung im Bucerius Kunst Forum werde ich auf jeden Fall besuchen. Ich verstehe jedoch nicht, was das Abdrucken der Fotos mit Gestaltung zu tun hat. Oder gibt es einen Zusammenhang der Fotos mit den Texten, die das Foto umgeben, der mir verschlossen geblieben ist?

Heinz N. Fischer, per E-Mail

Eine umwerfende Idee

Das ist die großartigste Ausgabe des Abendblatts, an die ich mich jemals erinnern kann. Herzlichen Glückwunsch zu dieser mutigen, umwerfenden Idee. Da ist Ihnen ein echtes Kunstwerk gelungen!

Jana Schiedek, per E-Mail

Das Abendblatt als Kunstwerk

Von Kunstwerken erschlagen

Bei aller Wertschätzung und Achtung vor den fotografischen Werken: Deshalb muss man doch nicht gleich von den Kunstwerken auf jeder Seite erschlagen werden. Die Ausgabe ist eine Zumutung.

Hans Joachim Koch, Ahrensburg

Dunkel und deprimierend

Graue dunkle Bilder auf grauem Zeitungspapier? In diesem Medium können die ansonsten gewiss interessanten Bilder nicht wirken. Die ganze Ausgabe wirkte auf mich nur dunkel und deprimierend. Und es fehlten mir informative aktuelle Bilder zu den Artikeln.

Peter v. Gottberg, per E-Mail

Blackout und schwarze Finger

Das war für mich zu viel. Erstmals war ich überfordert, eine Zeitung wirklich zu Ende zu lesen. Die den Text verfälschenden Bilder – möglicherweise war das beabsichtigt – bewirkten einen frustrierenden Blackout und lediglich schwarze Finger. Ich bleibe ratlos zurück.

Christian Heuer, per E-Mail

Gewöhnungsbedürftige Bilder

Wenn diese Zeitung ein „Kunstwerk“ ist, dann sind die Bilder des Fotografen gewöhnungsbedürftig in ihrer verzerrten, fratzenhaften und erschreckenden Darstellung von menschlichen Gesichtern, Körpern und Gestik. Nun, jeder versteht unter Kunst etwas anderes, denn Kunst kann auch Schönheit, Ästhetik und Farbenpracht zelebrieren, zum Wohle des Anschauenden sowie zur Erbauung und Vielfalt des Betrachters und der Kunstwelt. Für Kunstinte­ressierte gibt es Museen, Galerien, Sonderausstellungen, die jeder freiwillig und nach persönlichem Interesse besuchen kann. Es gibt ein altes Sprichwort: Schuster bleib bei deinen Leisten. Daran sollte sich das Abendblatt halten.

Eleonore und Klaus Hellberg, per E-Mail

Geile Zeitung

Danke für diese geile Zeitung!

Ulrike Junghans, per E-Mail

Abendblatt wird aufgewertet

Was für eine tolle Zeitung heute Morgen. Ich bin begeistert – super, super – einfach großartig –, das wertet das brave Abendblatt unheimlich auf.

Heidi Seekamp, per E-Mail

Nicht jeder Exzess ist Kunst

„Diese Zeitung ist ein Kunstwerk“? Das kann man nun wirklich nicht sagen. Die dort veröffentlichten Fotografien als Kunstwerke zu bezeichnen ist gelinde gesagt eine Zumutung. Der Begriff Kunst sollte nicht für jeden Exzess herhalten.

Alexander Thom, per E-Mail

Die Titelseite ist eine Provokation

Die Titelseite mit dem aggressiven wie hässlichen Foto ist eine Provokation. Das mag dem Künstler gefallen, aber viele Leser werden dadurch vor den Kopf gestoßen. Im Inneren bleibt die Struktur durchgehend konfus, weil Inhalte und Bilder nicht zueinanderpassen. Wenn Sie dem Künstler und der Ausstellung eine so groß angelegte kostenlose Werbung zukommen lassen wollten, dann wären Sie besser beraten gewesen, einen Sonderteil mit einigen sinnstiftenden Texten zu gestalten, statt Ihren Lesern die Last aufzubürden, sich einen Reim auf etwas zu machen, was keinen Reim ergibt.

Jan Hensmann, Hamburg

Nur hässliche Fratzen

Über Kunst lässt sich bekanntlich nicht streiten – was für die einen schön, kann für andere eben neutral oder unschön sein. Das ist in Ordnung und sollte von jedermann akzeptiert werden. Aber die gesamte Abendblatt-Ausgabe in Form, Farbe und Details so eklatant schwarz zu färben? Eine Auswahl der Bilder in der Rubrik Kunst hätte genügt. Wir alle wissen, es gibt sie tatsächlich auf der Welt, diese hässlichen Fratzen, Gesichter, Posen und Darstellungen. Es gibt aber auch eine andere Seite, nämlich die der lieblichen, schönen, optimistischen und friedvollen Gesichter, Gestalten und Posen. Davon findet man nichts in dieser Ausgabe. Wenn die Abendblatt-Redakteure ihre Wahl der Bilder für gelungen halten, können sie das gern tun. Für uns ist diese Abendblatt-Ausgabe kein Kunstwerk.

Petra u. Michael Lienow, Kaltenkirchen

Erst gucken, dann lesen

Diesmal gucke ich erst mal nur Zeitung. Lesen kommt später. Was für eine tolle Idee!

Stefan Heinzel, Hamburg

Tolle Ausgabe

Eine sehr tolle Ausgabe. Super.​

Tjark Woydt, per E-Mail

Grausam-negative Fotos

Es ist wirklich positiv, mal etwas ganz Ausgefallenes zu versuchen. Aber diese grausam-negativen Fotos hätten ihren Platz in einem Szeneblatt finden können, aber nicht im Hamburger Abendblatt, das eine breite Mehrheit ansprechen möchte. Düster ist die Welt schon von alleine, das muss eine Tageszeitung nicht noch zusätzlich untermalen.

Erika Bischoff, Reinbek

Ein Blick in die Seele des Menschen

Danke für Ihr „Kunstwerk-Geschenk“ von Anton Corbijn an die Abendblatt-Leser. Der Künstler fotografiert nicht die oberflächige Maske der Menschen, er schafft es, uns einen Blick in die Seele der Menschen zu schenken. Sehr berührend, das war mal eine ganz andere Sicht auf die Künstler, die immer im Blitzlicht stehen. Wäre erfreulich, wenn das Abendblatt seine Leser ab und zu mal mit so einer originellen Ausgabe überraschen würde.

Anna Ch. Kuhtz, Hamburg

Nicht noch einmal

Dies bitte nicht noch einmal. Wenn wir solche Bilder sehen wollen, gehen wir direkt in die Ausstellung. Morgens möchten wir einfach in Ruhe unsere Zeitung lesen.

Erich und Dorothea Koops, Hamburg

Ab in die Mülltonne

Für mich war die gestrige Ausgabe eine Zumutung. Normalerweise lese ich die Zeitung Artikel für Artikel mit großem Interesse. Die in meinen Augen scheußlichen Fotografien, die den Artikeln zugefügt wurden oder sogar ganzseitig vorhanden waren, haben mir die Freude und das Interesse an der heutigen Ausgabe genommen. Ihre Zeitung ist ungelesen in die Mülltonne gewandert.

Udo Krug, per E-Mail