Hamburg. Kanja war am Mittwoch tot zusammengebrochen. Untersuchungen zur Todesursache dauern an. Tierpark „geschockt“.
Nach dem Tod des jungen Elefantenbullen Kanja im Tierpark Hagenbeck stehen die Verantwortlichen vor einem Rätsel. Das zweieinhalbjährige Tier, erst 2016 bei Hagenbeck geboren, war wie berichtet am Mittwoch ohne Warnzeichen in der Elefantenhalle zusammengebrochen und gestorben. Aufschluss über die Todesursache erhoffen sich die Tierärzte nun von weiteren Untersuchungen des toten Tieres. „Die Elefantenpfleger sind im Moment nicht ansprechbar. Wir stehen alle noch unter Schock“, sagte eine Tierpark-Sprecherin dem Abendblatt. Weitere Erklärungen wolle man vor Abschluss der Untersuchungen nicht abgeben.
In einer Mitteilung des Tierparks heißt es, dem Elefantenbullen sei es schon seit dem Wochenende nicht gut gegangen. Deswegen wurde dem Tier Ruhe verordnet, die Elefantenhalle war geschlossen worden. Zudem wurde Kanja unter lückenlose Beobachtung gestellt. Doch auch diese Sofortmaßnahmen konnten den asiatischen Elefanten nicht retten. Kanja war das erste Kalb der 15-jährigen Elefantenkuh Kandy.
Erst im September starb Elefantenbaby Püppi
Für Hagenbeck besonders tragisch: Erst im September 2017 war das eine Woche alte Elefantenbaby Püppi in einer der größten europäischen Zooherden gestorben. Die Obduktion ergab, dass es einen unentdeckten Kieferbruch hatte und deswegen wohl nicht genug Milch aufnehmen konnte. Es war vermutlich an Unterernährung gestorben.
Laut einer zehn Jahre alten britischen Studie lag die durchschnittliche Lebenserwartung asiatischer Elefanten seinerzeit bei knapp 19 Jahren in Gefangenschaft und fast 42 Jahren in Reservaten. Auch die Sterblichkeit der Jungtiere war in Zoos höher. Inzwischen wurde aber massiv in neue Anlagen und Haltungssysteme investiert, Hagenbeck etwa setzt auf möglichst naturnahe Abläufe. Geburten etwa werden unter größtmöglicher Zurückhaltung des Menschen in der Gruppe arrangiert. Dennoch, so eine Studie aus dem Jahr 2016, gehören Elefanten als besonders langlebige Art zu den Säugetieren, die in Zoos nicht so alt werden wie in geschützten Reservaten.