Hamburg. Die Tiere treiben tot an der Wasseroberfläche. Was hinter dem Massensterben steckt und warum man kein Brot füttern sollte.

Im Aßmannkanal sind Tausende Fische verendet. Am Sonnabend entdeckten Spaziergänger die Tiere an der Wasseroberfläche. Ursache für das Massensterben dürfte ein Sauerstoffmangel sein. Das THW versuchte in der Nacht zum Sonntag, den Sauerstoff im Wasser anzureichern.

Doch der Erfolg war eher mäßig. Am Sonntagvormittag begannen die THW-Mitarbeiter mit Unterstützung der Feuerwehr damit, die Fischkadaver aus Kleinbooten mit Keschern und Siebschaufeln aus dem Wasser zu holen. Auch Ölsperren wurden herangeschafft, um die an der Oberfläche treibende Fische herauszuholen. So sollte eine weitere Belastung des Wassers und eine Geruchsbelästigung durch die verwesenden Fische minimiert werden.

Regen verschlimmerte alles

„Die warmen Temperaturen haben offenbar zu einem Algenwachstum geführt. Dadurch ist der Sauerstoffgehalt im Wasser auf ein kritisches Maß gesunken, was das ungewöhnlich starke Fischsterben ausgelöst hat“, sagt Björn Marzahn von der Umweltbehörde.

Der starke Regen am Freitag hatte die Situation nicht entspannt, sondern vielleicht sogar verschlimmert. „Wenn sich während einer längeren Trockenperiode Staub und auch belastende Stoffe auf dem Boden ansammeln, werden sie von den Regenmassen mit einem Schwung in die Gewässer gespült. Das belastet und verschlammt das Wasser zusätzlich“, sagt ein Beamter. Tatsächlich hatten sich stellenweise Ölpfützen auf dem Wasser gebildet, die nicht beseitigt werden konnten. Stark belastet werden Gewässer auch durch Brot, mit dem Enten oder andere Vögel gefüttert werden. „Das sollte man auf keinen Fall tun“, sagt Marzahn. Gerade jetzt, wenn die Tiere ausreichend Nahrung finden, bleibt das Brot liegen. „Brot zersetzt sich im Wasser. Das kostet viel Sauerstoff“, sagt Marzahn.