Hamburg. Beim 800-Meter-Lauf klagten Altonaer Schüler über Probleme wegen der Hitze. Feuerwehr spricht von Anstieg der Notfalleinsätze.

Die Feuerwehr spricht von Extremwetter in Hamburg: 47 wetterbedingte Einsätze habe es bis zum frühen Dienstagabend gegeben, teilte die Feuerwehr mit. Unter anderem habe auf einem Verbrauchermarkt im Schiffbeker Weg das gräserne Dach gebrannt. Zwei große Rohre brauchte es, um den Brand zu löschen. 43-mal musste der Rettungswagen zu Notfällen, die mit der Hitze zu tun hatten.

Am Mittag war nach dem Zusammenbruch mehrerer Kinder das Schul-Sportfest der Max-Brauer-Schule abgebrochen worden. 600 Kinder und Jugendliche hatten an der Schulveranstaltung teilgenommen. Beim 800-Meter-Lauf klagten nach Angaben eines Feuerwehrsprechers zwei Kinder über Atemprobleme, der Lauf sei sofort abgesagt worden. Im weiteren Verlauf seien sieben weitere Kinder betroffen gewesen.

"Zwei weitere junge Sportler hatten Verletzungen am Sprunggelenk erllitten. Alle sind mit Rettungswagen in umliegende Kinderkrankenhäuser gebracht worden, zur Überprüfung", so der Sprecher. 47 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz.

Schulleitung bedauert falsche Entscheidung

Die Schulleitung bedaure sehr und hoffe, dass es den Schülern sehr bald wieder besser geht, sagte Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde. "Es macht natürlich Sinn, wenn sich eine Schulleitung im Zweifel entscheidet, ein Sportfest zu verschieben, zumal es eine Hitzewarnung gegeben hat", so Albrecht. Das sei in diesem Fall mächtig schief gelaufen. "Die Schulleitung hat gesagt, es tut ihnen sehr leid. Es war eine falsche Entscheidung,"

Hitzefrei nicht zentral geregelt

Unabhängig vom Schulsport beschäftigt das Thema "Hitzefrei" an Schule Schüler und Eltern. "Es gibt dazu in Hamburg keine zentrale Regelung", sagt Albrecht, es sei Sache der Schulleitung. Die Schulen seien aber gehalten, möglichst keinen Unterricht ausfallen zu lassen. So könne geprüft werden, ob Schüler innerhalb des Gebäudes in andere, kühlere Räume umziehen könnten. Schüler unter 14 Jahre dürften zudem nur mit Zustimmung ihrer Eltern vorzeitig die Schule verlassen.

In Niedersachsen freuen sich bei den hochsommerlichen Temperaturen Tausende Schüler über Hitzefrei. Alleine im Landkreis Lüneburg durften am Dienstag mehr als 2000 Schüler früher nach Hause – meist um 11.30 Uhr, wie der Kreis mitteilte. Höhere Klassen mussten teils noch zwei Unterrichtsstunden länger ausharren, ehe es nach Hause ging. Busunternehmen bemühten sich, früher Fahrten einzulegen. Auch in anderen Landesteilen gab es einen früheren Schulschluss. In der Grafschaft Bentheim durften etliche Schüler schon am Montag früher nach Hause.