Hamburg. Die Fotos auf den Zigarettenpackungen wirken. Aber: In Hamburg sterben noch immer viele Männer und Frauen am Tabakkonsum.
In Hamburg rauchen laut einer Erhebung der Barmer noch über 200.000 Männer und über 140.000 Frauen. Der Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums berichtet, dass bei den im Jahr 2013 verstorbenen Männern in Hamburg 19,6 Prozent der Todesfälle durch das Rauchen bedingt waren. Bei den Frauen gilt bei 9,3 Prozent der Todesfälle der Tabakkonsum als Hintergrund.
Schockbilder wirken bei jungen Nichtrauchern
Unterdessen hat eine Studie des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung für die Krankenkasse DAK ergeben, dass Schockbilder auf Zigarettenschachteln bei jungen Nichtrauchern negative Haltungen zum Rauchen verstärken. Auf rauchende Schüler wirken sie dagegen deutlich weniger emotional. Befragt wurden gut 6900 Schüler aus 408 fünften bis zehnten Klassen an 44 Schulen in sechs Ländern. Fast 1600 waren aus Schleswig-Holstein. Ihr Durchschnittsalter: 12,7 Jahre. 80 Prozent von ihnen sagten, sie hätten noch nie geraucht.
„Unsere Studie zeigt, dass die Warnhinweise in beträchtlichem Maße negative Emotionen auslösen, wobei Jugendliche, die noch nie geraucht haben, stärker emotional reagierten als rauchende Jugendliche“, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Die Fotos könnten also einen präventiven Effekt haben.
Vor Lungenkrebs haben sie die größte Angst
Von drei Warnhinweisen - „Rauchen verursacht 9 von 10 Lungenkarzinomen“, „Rauchen mindert Ihre Fruchtbarkeit“ und „Kinder von Rauchern werden oft selbst zu Rauchern“ - sprach der erste die Jugendlichen emotional am stärksten an. Auf einer Skala von 1 (stimmt gar nicht) bis 4 (stimmt genau) kamen die Nichtraucher bei der Kategorie Angst auf 2,7, bei Ekel auf 3,4 und bei Traurigkeit auf 2,3. Die Werte bei den Rauchern lagen mit 1,8, 2,7 und 1,6 beträchtlich darunter - wie bei den anderen Warnhinweisen auch. Unter zehn Prozent der Raucher sagten zur Warnung vor Lungenkrebs bei der Kategorie Angst „Stimmt genau“. Immerhin mehr als ein Drittel tat dies bei der Rubrik Ekel.
Zwar rauchen heute weniger Menschen als noch vor Jahren. Doch laut DAK greift in Deutschland jeder Vierte zur Zigarette. Jeder siebte Todesfall sei auf die Folgen des Rauchens zurückzuführen. Seit 2016 muss auch in Deutschland ein großer Teil der Fläche von Tabakverpackungen für warnende Bilder und passende Texte reserviert sein.
Am Donnerstag ist Weltnichtrauchertag
Die Barmer weist aus Anlass des Weltnichtrauchertags am 31. Mai auch auf Raucherentwöhnungsprogramme der Krannkenkassen hin. Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg, macht künftigen Nichtrauchern Mut: „Die körperliche Abhängigkeit vom Nikotin ist rasch überwunden. Schon nach ein paar Tagen hat sich der Körper wieder an ein Leben ohne die Droge gewöhnt. Der Rest ist Kopfsache.“