Hamburg . Trotz Beschwerden gibt es noch immer kein WC. Auch ein Café fehlt am Elbstrand – trotz existierender Baugenehmigung.

Es könnte so schön sein. Beim derzeit sommerlichen Wetter lockt der Elbstrand besonders viele Besucher an den beliebten Abschnitt bei Wittenbergen. Doch Besuchern und Anwohnern stinkt’s. Denn es fehlt weiterhin an einer öffentlichen Toilette, und auch in Sachen Café tut sich nichts. Dabei ist das Thema bekannt.

Wie berichtet, hatte sich 2017 der Verein Naturschutzfreunde Witten­bergen in einem Appellbrief an Altonas Bezirksamtsleiterin Liane Melzer gewandt. In dem Schreiben beklagten sie die Zustände – von Wildpinklern, Goa- und Technopartys, Vermüllung, Raubbau an der Natur war die Rede. Politik und Verwaltung versprachen Abhilfe. So sollte von April an auf dem Parkplatz am Rissener Ufer ein Container mit öffentlichen WC-Anlagen als Übergangslösung aufgestellt werden.

Hoffen auf Baubeginn

Zudem war eine Bauvoranfrage für den Neubau des Cafés Buchfink samt Toiletten nach jahrelangem Ringen Ende 2017 positiv verabschiedet worden. Grundstücksbesitzer und Investor Horst Bormann hoffte auf einen Baubeginn im April.

Der April ist ins Land gegangen und auch der Mai, in der Toilettenfrage hat sich nichts getan. „Der Unmut ist groß“, sagt Bormann, der in Rissen lebt und viel auf das Problem angesprochen wird. Doch er blickt einmal mehr in Richtung Altonaer Rathaus. „Die Baugenehmigung wurde im März eingereicht“, erklärt er. Seither wartet Bormann. Wenn bis August die Baugenehmigung nicht erteilt wird, kann er 2018 mit dem Projekt nicht mehr beginnen. „Es handelt sich hier um ein Überflutungsgebiet. Da macht es keinen Sinn, im Herbst mit dem Bau anzufangen“, gibt er zu bedenken. „Da kann man nur hoffen.“

Stadtreinigung zuständig

Während man in Sachen Café auf das Bezirksamt wartet, ist für die WC-Übergangslösung die Hamburger Stadtreinigung zuständig. Auf Abendblatt-Anfrage erklärt Pressesprecher Andree Möller: „Voraussichtlich Ende Juni werden wir in Wittenbergen die erste Unisex-Toilette der Stadt eröffnen.“ Das spezielle Pissoir mit Toilettenbrille verfügt über einen Wasseranschluss und kann von beiden Geschlechtern genutzt werden. Kostenpunkt: 100.000 Euro.

So viel hat auch der Umbau des WC in der Rissener Kiesgrube gekostet. Dort können seit April die Besucher nach monatelangem Warten endlich wieder eine öffentliche Toilette nutzen. Nach dem gescheiterten Experimental-Klo, das 214.000 Euro gekostet hatte, wurde das Gebäude nun auf eine herkömmliche Technik umgerüstet.