Hamburg. Auch Hamburger Händler verzeichnen eine höhere Nachfrage nach der bekannten französischen Modemarke.

Millionen Menschen sahen zu, als Meghan Markle und Prinz Harry sich am vergangenen Sonnabend das Jawort gaben. Und endlich konnte man auch das Kleid der Braut sehen. Wochenlang war spekuliert worden, welchen Designer die Herzogin von Sussex für den wohl wichtigsten Dress ihres Lebens wählen würde. Als sie schließlich in einer Kreation des französischen Traditionshauses Givenchy vor der St George’s Chapel aus dem Auto stieg, sorgte das für einige Überraschung.

Inzwischen zeichnet sich ab, dass die öffentliche Aufmerksamkeit die Nachfrage der Couture-Marke befördert hat. Auch in Hamburg stieg das Interesse an den Kollektionen des Pariser Modeunternehmens, das schon Stil-Ikone Audrey Hepburn ausgestattet hat und heute zum Luxusgüter-Konzern LVMH gehört. Beim Modehaus Unger etwa, das Givenchy in seinem Konzept-Store Uzwei in der Kaisergalerie anbietet, haben am Montag vier Kundinnen hochpreisige Kleider reservieren lassen. Das, so heißt es, komme eher selten vor.

T-Shirt für 350 Euro

Insgesamt führen nur wenige Boutiquen die Marke, bei der ein T-Shirt schon mal 350 Euro kosten kann und ein Sommerkleid knapp 3000 Euro. Umso begehrter sind die Modelle auf dem Secondhand-Markt. Rebelle.com, eine Plattform für gebrauchte Designer-Mode mit Sitz in Hamburg, hatte am Wochenende ein knappes Dutzend Givenchy-Artikel gelistet. „Wir haben seit Sonnabend einen leichten Anstieg beim Absatz“, sagte Sprecherin Katharina Rheden. Konkrete Zahlen nannte sie nicht. Die Suchanfragen seien ebenfalls gestiegen. Das gilt auch für Google. Dort wurde die Marke deutlich häufiger gesucht, im Ländervergleich war das Interesse in Hamburg zeitweise am größten.

Trotzdem sind Experten skeptisch, ob sich ein Trend daraus entwickelt. „Givenchy ist eher eine gediegenere Modemarke, es fehlt der Kultaspekt“, sagt Silke Griebel, Mitinhaberin des Hamburger Luxus-Secondhand-Geschäfts Secondella.