Hamburg. Maria Köpf will ihren Vertrag bei der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein nicht verlängern. Was ihre Beweggründe sind.
Ihre Erfolgsbilanz ist bemerkenswert, die Amtszeit noch kurz – trotzdem hat Maria Köpf, Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein GmbH (FFHSH), heute ihren Rücktritt von dem Posten bekannt gegeben. Ein Paukenschlag in der norddeutschen Filmszene.
In einer knappen offiziellen Mitteilung heißt es, Köpf werde ihren Vertrag nicht über den 31. März 2019 hinaus verlängern und die Position der Geschäftsführung in Kürze neu ausgeschrieben.
Maria Köpf wechselt wieder nach Berlin
Als Beweggrund nennt die 56-Jährige persönliche Motive. Außerdem wolle sie sich neuen beruflichen Herausforderungen in ihrer alten Wahlheimat Berlin zuwenden: "Ich kann jetzt schon sagen, dass ich die Zeit im Norden nicht missen möchte und mich auf die verbleibenden zehn Monate sehr freue."
Die gebürtige Münchnerin und frühere Filmproduzentin gilt als wichtige Impulsgeberin des norddeutschen Films mit dem richtigen Händchen für Erfolgsproduktionen: So wurden in ihrer Amtszeit herausragende Filme wie etwa der Fatih-Akin-Thriller "Aus dem Nichts" mit Diane Kruger in der Hauptrolle gefördert. Die Produktion wurde mit dem Golden Globe ausgezeichnet und auf die Oscar-Shortlist gesetzt.
Auch "Toni Erdmann" gefördert
Auch der international erfolgreiche Film "Toni Erdmann" erhielt durch Maria Köpf und die FFHSH eine Förderung von 100.000 Euro. Die Produktion wurde 2016 in vier Kategorien mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet, es folgte eine Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film.
Überhaupt ist Köpfs Vita mit Film-Highlights gespickt: So begann 1997 ihre Zusammenarbeit mit Regisseur Tom Tykwer, zunächst als Herstellungsleiterin bei „Winterschläfer“ und „Lola rennt“, in den folgenden Jahren als Produzentin bei „Der Krieger und die Kaiserin“, „Heaven“ sowie dem Kurzfilm „True“.
"Viel zu verdanken"
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda bedauert den überraschenden Abschied: "Der Film im Norden hat Maria Köpfs leidenschaftlichem Engagement und ihrem guten Gespür viel zu verdanken. Gemeinsam haben wir mit ihr die Bedeutung des Films in Hamburg weiter gestärkt und damit auch wichtige Grundlagen für die Zukunft gelegt. Ich bedaure Maria Köpfs Entscheidung sehr, ihren Vertrag als Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein nicht zu verlängern und wünsche ihr für die Zukunft alles Gute."