München/Hamburg. Das Hamburger Unternehmen leite “die nächste Phase des Wachstumskurses ein“, hieß es. Doch der Umsatz schrumpfte dramatisch.

Der Hamburger Windkraftanlagen-Hersteller Senvion braucht einen neuen Vorstandschef. Amtsinhaber Jürgen Geißinger ist am Mittwoch nach fast zweieinhalb Jahren im Amt mit sofortiger Wirkung zurückgetreten, wie das Unternehmen mitteilte. Einen Grund dafür nannte Senvion nicht. Geißinger war zuvor Chef beim Automobilzulieferer Schaeffler. Er brachte Senvion 2016 an die Börse. Dort sackte die Aktie nach der Verkündung der Personalie zunächst deutlich ab.

Jürgen Geißinger war seit Dezember 2015 Chef des Windkraftanlagen-Bauers Senvion
Jürgen Geißinger war seit Dezember 2015 Chef des Windkraftanlagen-Bauers Senvion © HA | Michael Rauhe

Übergangsweise übernimmt Finanzvorstand Kumar Manav Sharma Geißingers Aufgaben. Der bisher für den Vertrieb zuständige David Hardy rückt in den Vorstand auf. Die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger sei weit fortgeschritten, erklärte Senvion. Geißinger war als langjähriger Chef des Autozulieferers Schaeffler bekannt geworden. Er hatte Senvion 2016 mühsam an die Börse geführt.

Senvion: Umsatz um ein Drittel eingebrochen

Mit Geißingers Abgang läute Senvion "die nächste Phase des Wachstumskurses und der internationalen Expansion ein", hieß es in der Mitteilung. Geißinger habe die Kosten gesenkt und neue Märkte für Senvion erschlossen. Im ersten Quartal war der Umsatz um ein Drittel auf 256 Millionen Euro eingebrochen, der Auftragseingang stieg allerdings um 37 Prozent. Die ehemalige Repower gehört mehrheitlich Finanzinvestoren, nachdem sich die indische Suzlon Energy übernommen hatte.