Hamburg . Die Regierungskoalition bringt einen Antrag ein. Dennoch spaltet der von Rekord zu Rekord jagende Tourismus die Stadt.

Die rot-grüne Regierungskoalition plant Hamburg im nachhaltigen Tourismus voranzubringen: „Wir wollen, dass sich der zunehmende Tourismus in einer Weise entwickelt, die für die Stadt, ihre Menschen und die Umwelt gut ist. Deshalb wollen wir bestehende nachhaltige Mobilitätsangebote fördern und ausbauen, zum Beispiel mit einer Öko-Variante der HamburgCard“, sagte Grünen-Fraktionschef Anjes Tjarks.

Mit dieser Initiative begegne Rot-Grün auch einer entsprechenden Nachfrage. Mehr als einem Drittel der Touristen in Deutschland sei wichtig, dass der Urlaub ökologisch und sozial verträglich sei, so Tjarks weiter.

Die Koalitionspartner bringen einen umfassenden Antrag in die Bürgerschaft ein. In diesem wird der Senat unter anderem aufgefordert, gemeinsam mit der Hamburg Tourismus GmbH (HHT) eine Strategie zur Förderung des nachhaltigen Tourismus’ zu entwickeln. Dabei sollen Angebote der „gesamten touristischen Dienstleistungskette betrachtet werden.“

Änderungen für Neubau von Hotels

Außerdem soll gemeinsam mit weiteren Akteuren wie dem Dehoga und dem Tourismusverband Hamburg eine Marketingstrategie ausgearbeitet werden, die Angebote „im Bereich nachhaltiger Tourismus aktiv bewirbt. So sollen Städtereisende mit einem Interesse an Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz gezielt angesprochen werden.“

Auch bei der Vergabe von städtischen Flächen für den Neubau von Hotels, sollen Konzepte besonders berücksichtigt werden, die hohe Umweltstandards vorweisen können.

Tourismus-Boom spaltet die Stadt

Der Tourismus in Hamburg boomt. Im vergangenen Jahr konnten rund 13,8 Millionen Übernachtungen verzeichnet werden. In diesem Jahr wird es einen weiteren Rekord geben. Die 14-Millionen-Marke dürfte überschritten werden. Doch nicht alle Hamburger sind davon begeistert, dass immer mehr Touristen in der Elbmetropole zu Gast sind.

Diese konzentrieren sich neben der Innenstadt vor allem auch auf das Schanzenviertel, den Szenestadtteil St. Georg und St. Pauli: „Wir Hamburger lieben unsere Stadt, wir sind gastfreundlich und weltoffen. Wichtig ist uns insbesondere, dass auch die Akzeptanz der Hamburger für den Tourismus hoch bleibt“, sagte die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Dorothee Martin, die den Antrag mit initiiert hat.

Deshalb sei es wichtig, dass sich Touristenströme entzerren und zudem eine bessere Verteilung von Veranstaltungen erreicht werde, so Martin weiter.