Dresden. Bei der bundesweiten Aktion waren rund 300 Beamte im Einsatz. Die Tatverdächtigen sollen sogar prominente Spieler betrogen haben.
Das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) hat illegale und manipulierte Pokerrunden ins Visier genommen. In sieben Bundesländern, darunter in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, gab es am Dienstag Durchsuchungen wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges, wie die Behörde in Dresden mitteilte.
Rund 300 Beamte waren danach in insgesamt 23 Objekten in Hamburg, Rostock, Dresden, Berlin, Cottbus, Markkleeberg, Zwickau, Leimen und Wörth am Rhein im Einsatz. Dabei wurden sechs Haftbefehle vollstreckt und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Zudem beschlagnahmten die Beamten eine Schusswaffe sowie Betäubungsmittel.
Einige Tatverdächtige gehören den Hells Angels an
Seit Oktober 2017 liefen die Ermittlungen des LKA gegen 15 Beschuldigte. Bei mehreren Tatverdächtigen handele es sich um Mitglieder der Rocker-Gruppierung Hells Angels aus Berlin, hieß es. Diese sollen seit mindestens April 2014 regelmäßig Pokerrunden mit liquiden, teils auch prominenten Spielern organisiert haben.
Dabei betrogen die Tatverdächtigen laut LKA die Spieler mithilfe manipulierter Technik. Die Ermittler gehen von einem Gesamtschaden in Höhe von mindestens 600.000 Euro aus.