Hamburg. Er soll Kleidung mit Benzin übergossen und einer Schwangeren vergiftete Milch in den Kaffee gegossen haben. Zielfahnder fassten ihn.

Die Bergedorfer Kripo hat am Wochenende nach mehrtägigen intensiven Ermittlungen einen hochgefährlichen Straftäter festgenommen. Das berichtet die "Bergedorfer Zeitung". Wie Bergedorfs Kripochef Jens Krause auf Anfrage der Zeitung bestätigte, hatte es bereits in der letzten Aprilwoche zwei gefährliche Taten in der Bergedorfer City gegeben.

Demnach habe der zunächst unbekannte Mann in einem Kaufhaus Kleidungsstücke mit Benzin übergossen. Anschließend flüchtete er. In einem weiteren Fall soll derselbe Täter in einem Café einer Frau mit Benzin versetzte Milch in den Kaffee gegossen haben. Das Opfer ist schwanger.

Eine Überwachungskamera filmte den Täter. Schnell konnten die Ermittler ihn identifizieren: Denn der vermutlich psychisch kranke Mann aus Bergedorf war der Polizei bekannt, bereits früher mit ähnlichen Tatmustern aufgefallen.

Der polizeibekannte Verdächtige hielt sich gut versteckt

Doch der Flüchtige hielt sich geschickt versteckt. Mit hohem Aufwand versuchten die Ermittler, den Gesuchten ausfindig zu machen. Dafür wurden auch speziell ausgebildete Zielfahnder des Landeskriminalamtes eingesetzt. Am späten Sonntagabend dann Entwarnung. Bergedorfs Kripochef Krause teilte mit: „Wir haben ihn. Der Gesuchte konnte auf offener Straße festgenommen werden. Es erging Haftbefehl. Nun sitzt der Beschuldigte in Untersuchungshaft.“ Krause klang erleichtert. Offenbar hatten die Ermittler den Gesuchten als besonders gefährlich und unberechenbar eingeschätzt. Nach der skrupellosen Tat im Café befürchteten die Ermittler offenbar weitere lebensgefährliche Vergiftungsversuche.

Tatverdächtiger ist offenbar psychisch gestört

Zu der Motivation des Täters, dessen Identität und den genaueren Hintergründen der Taten will die Polizei am Montag Näheres mitteilen. Bei dem Festgenommenen soll es sich nach Informationen der "Bergedorfer Zeitung" um einen Bergedorfer kurz vor dem Rentenalter handeln, der die Taten wohl in Folge einer psychischen Störung begangen haben soll. Dabei ging er offenbar gezielt und geplant vor und nahm die Gefährdung Unbeteiligter wissentlich in Kauf.