Hamburg.
Knapp zwei Jahre vor der Bürgerschaftswahl 2020 hat die rot-grüne Koalition in Hamburg einer aktuellen Umfrage zufolge eine relativ stabile Mehrheit. Demnach käme die SPD auf 36 Prozent der Stimmen – 9,6 Punkte weniger als bei der Wahl 2015, aber 8,0 Prozent mehr als bei der letzten Umfrage Anfang März. Die Grünen, die bei der Wahl vor drei Jahren auf 12,3 und in der Umfrage im März auf 15,0 Prozent kamen, würden auf 18 Prozent zulegen. Unterm Strich bedeutet das: Nachdem Rot-Grün 2015 insgesamt rund 59 Prozent der Stimmen geholt hatte, wären es derzeit 54 Prozent.
Die CDU landet mit 16 Prozent erstmals in einer Umfrage hinter den Grünen. Die Christdemokraten waren 2015 auf 15,9 Prozent abgestürzt, hatten zuletzt aber mit einem Umfragewert von 22 Prozent wieder Morgenluft gewittert.
Die Linken kämen auf 12 Prozent, 3,5 Punkte mehr als bei der Wahl 2015 und etwas weniger als im März (14,0). Die FDP würde bei sieben Prozent landen, was geringfügig unter ihrem Wahlergebnis (7,4) und der letzten Umfrage (8,0) liegt. Die AfD käme ebenfalls auf 7,0 Prozent, etwas mehr als 2015 (6,1), aber weniger als im März (10,0). Die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa Anfang April im Auftrag von „Welt“ und „Bild“ durchgeführt.
Dem früheren Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) geben die Befragten ein gutes Abschlusszeugnis: Fast zwei Drittel sind mit seiner Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden. Seinen Nachfolger Peter Tschentscher (SPD) halten 29 Prozent für geeignet, während zwölf Prozent einen anderen Nachfolger favorisiert hätten. Indes: 38 Prozent der Befragten gaben an, den ehemaligen Finanzsenator gar nicht zu kennen.
Insgesamt sind 61 Prozent der Hamburger mit der Arbeit des rot-grünen Senats zufrieden (55 Prozent) oder sehr zufrieden (6,0). 62 Prozent der Befragten gingen zudem davon aus, dass die SPD auch nach der kommenden Wahl den Bürgermeister stellen wird.
Auf die Frage, wer der geeignete Spitzenkandidat für die CDU wäre, machte die Hälfte der Befragten keine Angabe. 23 Prozent votierten für Karin Prien, obwohl die schleswig-holsteinische Bildungsministerin bereits abgesagt hat. Elf Prozent wünschen sich CDU-Fraktionschef André Trepoll als Kandidaten, fünf Prozent Parteichef Roland Heintze.