Hamburg. Rapper Bonez MC veröffentlicht auf Instagram üble Schimpfkanonaden
Nach der groß angelegten Razzia gegen die Rapper der 187 Strassenbande haben die Beschuldigten die Polizei übel beschimpft. „Haltet ihr uns für so dumm?“, schrieb Bonez MC auf Instagram und nannte die Beamten „Hampelmänner“ und „Lappen“.
Bei der Großrazzia in der vergangenen Woche waren 20 Objekte zum Teil gestürmt und durchsucht worden. Die Polizei beschlagnahmte jeweils geringe Mengen an Marihuana und Kokain, diverse Datenträger, Handys und Waffen, darunter mehrere Elektroschocker, Schreckschusspistolen und Messer. 20.000 Euro in bar, die laut Polizei mutmaßlich aus einem Drogengeschäft stammen, wurden ebenfalls beschlagnahmt.
Bei der Razzia hatte die Polizei den Rapper Maxwell mit Waffengewalt auf den Boden gezwungen und festgesetzt. Später wurde er wieder freigelassen. Nach Abendblatt-Informationen steht auch der Rapper Gzuz, der bürgerlich Jonas Kristoffer Klauß heißt und bereits im Frühjahr kurzzeitig verhaftet worden war, im Visier der Ermittler. Wegen bewaffneten Raubüberfalls hatte er bereits im Gefängnis gesessen, bevor seine Musikerkarriere steil nach oben zu führen begann. Zuletzt hatte er einen Getränkeverkäufer tätlich angegriffen.
Die Musiker kokettieren mit Drogen und Straftaten
Einer der Gründe für die Razzia waren nach Polizeiangaben die diversen Musikvideos von 187 Strassenbande, in denen Gzuz, Bonez MC, Maxwell, LX und Sa4 immer wieder mit Drogen und schweren Waffen posieren und mit der Kriminalität kokettieren.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte vor Gericht die Löschung eines Videos durchgesetzt, das ein scheinbares Zurückweichen eines Beamten vor dem Rapper Gzuz zeigte. In diese Kerbe schlug Rappe Bonez MC auch jetzt wieder und überzog die Polizei mit Geringschätzung: „Egal, ob ein Stern oder drei Sterne auf der Schulter, ich muss nur mit dem Finger schnipsen, und Eure Frauen und Töchter setzen sich auf meinen Schoß“, postete er auf Instagram. „Wir werden geliebt und respektiert für unseren Werdegang, Ihr seid nur eine Nummer und mehr nicht.“
187 ist die Nummer des Paragrafen im kalifornischen Strafgesetzbuch, in dem Mord behandelt wird. „One Eight Seven“ wird von der Polizei „Ten-Code“ genannt und im Funkverkehr benutzt. Jugend- und andere Gangs haben den Code aufgegriffen und benutzen ihn als Drohung. Im deutschen Strafgesetzbuch hat der Paragraf 187 nichts mit Mord zu tun – dort geht es um Verleumdung und üble Nachrede.