Hamburg. Museum erhält neue Dauerleihgabe: „Ruine Oybin“ vom Ehepaar Brockhaus zur Verfügung gestellt. Es war schon einmal in Hamburg.
Nach der Berliner Alten Nationalgalerie beherbergt die Hamburger Kunsthalle die zweitgrößte Sammlung an Werken von Caspar David Friedrich (1774-1840) weltweit. Nun erhält das Museum aus Privatbesitz ein weiteres Bild als Dauerleihgabe. In Gegenwart seiner Leihgeber Angelika und Manfred Brockhaus und des Direktors Christoph Martin Vogtherr wurde das Gemälde „Ruine Oybin“ dem Museum übergeben. Es hängt nun im Caspar-David-Friedrich-Saal.
Das Bild war bislang in Privatbesitz und deshalb kaum Gegenstand der Friedrich-Forschung. Es gehört zu den Ruinen-Bildern des romantischen Künstlers und entstand um 1812. Schon einmal war es in Hamburg, nämlich als Besitz der Schriftstellerin Elise Campe. Sie hatte es wahrscheinlich kurz vor ihrem Tod im Jahr 1873 Milly Brockhaus vermacht. Diese lebte in Leipzig und war die Schwiegertochter des Verlegers Heinrich Brockhaus, dessen Nachfahren das Bild bis heute gehört.
Das Gemälde zeigt den Blick vom Innern in den Chor einer verfallenen Kirche ohne Dach und Fenster. Über der Mauerkante leuchtet ein bläulicher Himmel, durch die Fensteröffnungen schimmert er in warmem Orange. Links an die Mauer hat Friedrich ein Kruzifix gemalt, auf dem ehemaligen Altar wächst Getreide, und eine gotische Marienskulptur ergänzte er durch eine Lilie – alles Symbole des christlichen Glaubens, die Friedrich vielen seiner spirituell aufgeladenen Bilder beifügte.