Hamburg. Milan Pein verzichtet, jetzt ist der Weg frei für Dirk Kienscherf. Am Montag wählt die Fraktion den Nachfolger von Andreas Dressel.

Überraschende Wende im Rennen um den Vorsitz der SPD-Bürgerschaftsfraktion: Milan Pein, Rechtsanwalt und Vorsitzender des G20-Sonderausschusses der Bürgerschaft, zieht seine Kandidatur für den Spitzenposten zurück. Damit ist der Weg für Dirk Kienscherf frei, derzeit Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion. Die 59 SPD-Abgeordneten wollen am kommenden Montag einen Nachfolger für Andreas Dressel wählen, der das Amt sieben Jahre bekleidet hatte und seit einer Woche Finanzsenator ist.

Dirk Kienscherf ist Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion
Dirk Kienscherf ist Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion © HA / A.Laible | Andreas Laible

"Das wäre eine knappe Entscheidung geworden und hätte eine schwere Hypothek für die Zukunft bedeutet“, sagte Pein mit Blick auf die bislang absehbare Kampfkandidatur zwischen ihm und Kienscherf. „Die Partei braucht jetzt Geschlossenheit dringender als alles andere.“ Pein kündigte dem künftigen Fraktionschef seine Unterstützung an.

Mit dem Rückzug von Milan Pein geht ein mehrwöchiges Tauziehen zu Ende, während dessen sich die Fronten immer weiter verhärtet hatten. Kienscherf entstammt der SPD Hamburg-Mitte und gehört dem Mitte-rechts-Lager der SPD an. Pein ist Vorsitzender der Eimsbütteler SPD und wird der Parteilinken zugerechnet. Obwohl es nicht um einen inhaltlichen Konflikt ging, fühlten sich manche Sozialdemokraten an die Zeiten erinnert, als sich die beiden innerparteilichen Lager bisweilen geradezu feindlich gegenüberstanden.