Der Frühlingsdom ist in vollem Gange und lockt wieder viele Besucher auf das Heiligengeistfeld. Zu den festen Dom-Größen gehören neben den vielen Fahrgeschäften auch die Gastronomie-Betriebe wie die „Bauernkate“ von Inhaber Robert Kirchhecker, der vor Dom-Beginn zum neuen Präsidenten des Schaustellerverbands Hamburg von 1884 e. V. gewählt wurde. Das Hamburger Abendblatt hat mit ihm über seine neue Aufgabe und die Faszination Dom gesprochen.

Herr Kirchhecker, erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum neuen Verbandspräsidenten. Was bedeutet Ihnen diese neue Aufgabe?

Die Aufgabe bedeutet mir schon sehr viel. Mit viel Elan kann man damit einige Dinge bewegen. Ich habe immer gut mit meinem Vorgänger zusammengearbeitet und dieser hat nun quasi an mich übergeben, weil es für ihn die letzte Amtszeit war. Es ist viel Arbeit aber ich freue mich sehr darauf.

Was kommt im Rahmen dieser Aufgabe auf Sie zu?

In erster Linie kümmere ich mich natürlich um die Belange unserer Mitglieder. Davon haben wir 165, wovon die Hälfte wiederum auf dem Hamburger Dom dabei ist. Neben der Mitgliedervertretung haben wir mit der Umgestaltung des Heiligengeistfeldes ein großes Projekt vor uns, das viel Kommunikation und Koordination erfordert. Hier arbeiten wir als Team, das aus dem Vorstand, den Fachberatern und mir besteht, mit allen Beteiligten an einem gemeinsamen Konsens.

Wie sind Sie Schausteller geworden?

Man sagt ja immer, dass man in den Beruf des Schaustellers hinein geboren wird. Da ist letztlich ganz viel dran. Mit der Aufgabe wird man geboren. In unserer Familie können wir auf viele Schausteller-Generationen zurückblicken. Etwas anderes zu machen, kam für mich nie in Frage. Ich bin bei meinen Großeltern in die Lehre gegangen und habe den Betrieb vor acht Jahren dann vollständig übernommen.

Der Hamburger Dom ist wieder in vollem Gange. Welche Rolle spielt diese Veranstaltung für die Bauernkate?

Eine sehr große. Mit dem Hamburger Dom haben wir die Möglichkeit, drei Monate im Jahr am selben Ort und dann noch in unserer Heimatstadt zu sein. Das ist wirtschaftlich sehr wertvoll. Für einen Gastronomiebetrieb unserer Größe benötigen wir zum Beispiel 12 bis 13 Transporte, um von A nach B zu kommen. Da ist es immer schön, so lange an einem Ort zu bleiben.

Wodurch entsteht das besondere Flair auf dem Dom?

Auf ein Volksfest wie den Hamburger Dom kann man auch gehen, wenn man kein oder wenig Geld ausgeben und einfach die Lichter oder das Feuerwerk genießen will, aber eben auch, wenn man viel erleben will. Es ist eine Art Rückzugsort; eine der Meile Inspiration. Viele sagen: ,komm‘, wir schlendern mal über den Dom.‘ Hier trifft man sich mit Freunden, kann Spaß haben und leckeres Essen genießen. Jedes Alter ist hier vertreten, für jeden ist etwas dabei. Dazu kommt die Nähe zum Hafen und zur Reeperbahn – alles ist eng beieinander und fußläufig erreichbar. Das gibt es woanders nicht.


Worauf freuen Sie sich immer am meisten, wenn Dom-Zeit ist?

Es ist immer toll, wenn alle Schausteller zusammenkommen und ihre Geschäfte aufbauen. Gerade der Frühlingsdom ist da etwas ganz Besonderes. Die meisten Kollegen kommen aus dem Winter und haben ihre Neuheiten dabei. Da ist es spannend zu sehen, wer was neu gemacht hat, wer sich wie verändert hat. Das ist immer eine große Freude.

Sie führen mit der Bauernkarte einen Gastronomie-Betrieb. Was zeichnet die Bauernkate aus?

Wir bieten ein großes Sortiment und eine große Speisekarte. Manchmal kann man sich gar nicht vorstellen, dass es auf dem Dom Speisen gibt wie Lammkarree oder Rippchen. Hier kann man den ganzen Abend verbringen. Aber auch die Kollegen haben immer leckeres Essen auf dem Grill. Auf dem Dom kann man einfach richtig gut essen.

Weitere Infos zum Hamburger Dom unter: www.hamburg.de/dom/