Hamburg. Echtzeit-Daten der 15 Stationen lassen sich im Internet abrufen

Das Hamburger Luftmessnetz existiert laut Umweltbehörde bereits seit dem Jahr 1984 und umfasst derzeit 15 feste und voll automatisch arbeitende, über die Stadt verteilte Messstationen. Es wird im Auftrag der Umweltbehörde vom Institut für Hygiene und Umwelt (HU) betrieben. Eine Station kostet in der Anschaffung laut Umweltbehörde rund 100.000 Euro, außerdem natürlich die Betriebskosten. Die Stationen übermitteln die Werte zur Luftqualität direkt an das HU. Gleichzeitig sind diese in Echtzeit im Internet nachverfolgbar unter www.luft.hamburg.de.

Die Standorte der Stationen sind gemäß der „39. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes“ ausgewählt und gelten als repräsentativ. An vier der Stationen werden die 2010 eingeführten Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) durchweg überschritten. Dies sind die Stationen an Max-Brauer-Allee, Stresemannstraße, Kieler Straße und Habichtstraße. Die Belastung ist zwar in der Tendenz in den vergangenen Jahren rückläufig, allerdings ist sie an diesen Stationen immer noch zu hoch.

Laut Umweltbehörde wurden die vier verkehrsnahen Stationen seinerzeit an den Orten der höchsten Belastung aufgestellt. Bei allen anderen Parametern als Stickstoffdioxid wie Feinstaub oder Schwefeldioxid gibt es laut Umweltbehörde an keiner Station in Hamburg Grenzwertüberschreitungen. Der im vergangenen Jahr vorgestellte neue Luftreinhalteplan soll dazu führen, dass bis 2025 überall in Hamburg der Grenzwert für die NO2-Belastung eingehalten wird.

Dafür soll es neben vielen anderen Maßnahmen auch zwei Durchfahrtsverbote für Dieselfahrzeuge älter als Euro 6/VI geben – an der Max-Brauer-Allee für Pkw und Lkw, an der Stresemannstraße ausschließlich für Lkw. Die Umweltbehörde weist die Kritik zurück, es gehe dabei lediglich darum, die Messstationen umfahren zu lassen – auch wenn dann andernorts die Belastung steige. Auf Ausweichrouten werde es nicht zu neuen Überschreitungen der EU-Grenzwerte kommen.