Hamburg. Die Kaufoption für sechs Mega-Jumbos wurde storniert. Was das für die Standorte in Bremen und Hamburg bedeutet.
Das war kein guter Tag für Airbus am Mittwoch. Erst verkündete die Firma die Verlagerung und Streichung von bis zu 3700 Jobs sowie die Produktionssenkung bei den Flugzeugen A380 und A400M. Stunden später kassierte der MDAX-Konzern eine Abbestellung für sein Flaggschiff. Die vom britischen Milliardär Richard Branson gegründete Fluglinie Virgin Atlantic hat kein Interesse mehr am größten Passagierflugzeug der Welt und stornierte eine vor Jahren vereinbarte Kaufoption für sechs A380.
Die Fluggesellschaft setzt wie andere Airlines auch auf kleinere Langstreckenflieger wie den A350, von dem zwölf in die Virgin-Flotte sollen, oder Boeings 787. Diese Maschinen lassen sich flexibler einsetzen und leichter auslasten. Neue Aufträge für den A380 und Boeings 747 sind daher seit Jahren Mangelware. Zwar stehen im Orderbuch noch mehr als 100 A380, in der Branche wurde aber seit Langem spekuliert, dass darunter einige Karteileichen seien – dem Auftrag von Virgin haftete dieses Etikett an.
Airbus in Hamburg: Mitarbeiter vom A380 zum A350
Die Europäer entschlossen sich nun, ab 2020 nur noch sechs Maschinen jährlich statt wie in diesem Jahr zwölf zu fertigen. Das zieht auch umfassende Veränderungen bei den Mitarbeitern nach sich. Während in Hamburg Beschäftigte in die anderen hochlaufende Programme A350 und A320 wechseln dürften, könnte das an anderen Standorten anders aussehen.
Treffen wird es im Norden Bremen, wo viel am Militärtransporter A400M gearbeitet wird. Dort sind laut Betriebsratschef Jens Brüggemann bis zu 300 Stellen von geplanten Streichungen oder Verlagerungen betroffen. Noch mehr Stellen sollen am bayerischen Standort in Augsburg wegfallen. Bei der dortigen Airbus-Tochter Premium Aerotec dürften bis zu 500 Zeitarbeiter ihren Job verlieren.
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