Hamburg. Der Billigflieger verkündet 24 neue Strecken in Deutschland. Die Hamburg-Verbindungen von Ryanair lohnen eine genau Betrachtung.

Ryanair-Chef Michael O’Leary ist zwar für denkwürdige Auftritte bekannt – den aus dem vergangenen September in Hamburg hätte er sich aber wahrscheinlich gern erspart. Erst reiste er Mitte des Monats in die Hansestadt, um fünf neue Ziele vom Helmut-Schmidt-Flughafen anzukündigen. Nur zwei Wochen später gab es dann die Rolle rückwärts der irischen Billigflugline. Schlechtes Wetter, Streiks bei der Flugsicherung und vor allem eine verfehlte Urlaubsplanung bei den Piloten sorgten für ein Chaos im Flugplan. 34 Routen musste die Airline streichen, fünf davon ab Fuhlsbüttel.

Nun scheint das Unternehmen wieder Stabilität in die Planungen bekommen zu haben. Mit dem Winterflugplan 2018/19 gebe es 24 neue Strecken in Deutschland, teilte Ryanair am Dienstag mit. Drei davon führen nach Hamburg. Edinburgh, Saloniki und Venedig-Tre­viso tauchen als „neu“ auf – tatsächlich sind es aber drei der fünf Ziele, die die Iren kurz vor dem Start in den aktuellen Winterflugplan Ende September gestrichen hatten.

Ryanair will wachsen – doch Streiks drohen

Edinburgh soll laut Homepage viermal die Woche angeflogen werden, Saloniki und Venedig-Treviso je zweimal pro Woche – im kommenden Sommerflugplan sind die drei Ziele übrigens auch schon enthalten. In Deutschland wolle man mit den 24 neuen und zusätzlichen Flügen auf bestehenden Routen um 13 Prozent wachsen, so Marketing-Chef Kenny Jacobs.

Bald drohen Ryanair-Kunden allerdings erneut Flugausfälle. Weil sich die Gespräche über die Anerkennung von Gewerkschaften in die Länge zögen, könne es über Ostern und im Sommer zu Störungen kommen, sagte O’Leary. Betroffen seien vor allem Irland und Portugal, während er in Spanien und Italien im April ein Abkommen und daher keine Streiks erwartet.