Hamburg/Offenbach. Stadtreinigung ist mit 900 Einsatzkräften unterwegs. Im Landkreis Harburg fällt der Unterricht an allen Schulen aus.

Der Winterdienst in Hamburg war im Volleinsatz: Regen hat in der Nacht zu Montag viele Straßen und Gehwege in Rutschbahnen verwandelt. Die Stadtreinigung Hamburg war mit 900 Einsatzkräften und 350 Fahrzeugen unterwegs, um die Fahrbahnen wichtiger Hauptverkehrsstraßen und Strecken mit Buslinien mit Salz zu streuen.

Mehr als 120 Verkehrsunfälle ereigneten sich infolge des Wetters auf Hamburgs Straßen, rund 50 mehr als sonst in diesem Zeitraum. Dabei kam es hauptsächlich zu Blechschäden, Menschen wurden nicht verletzt. Darüber hinaus zählte die Hamburger Feuerwehr bis 9.15 Uhr insgesamt 112 wetterbedingte Notfalleinsätze. "Das waren meist Stürze von Fußgängern und Fahrradfahrern, die Knochenbrüche, Platzwunden und Prellungen zur Folge hatten", teilte die Feuerwehr mit.

"Um die Menge von 150 Notrufen pro Stunde abarbeiten zu können, wurde die Rettungsleitstelle mit zwei zusätzlichen Disponenten verstärkt", so die Feuerwehr Ebenso seien drei Rettungswagen zusätzlich besetzt worden. Derzeitig beruhige sich die Lage auf den Straßen langsam.

Unfall mit Sommerreifen – Binsbargtunnel vorübergehend gesperrt

Die umgefahrenen Schilder nach der BMW-Schleuderpartie im Binsbargtunnel
Die umgefahrenen Schilder nach der BMW-Schleuderpartie im Binsbargtunnel © TV News Kontor | TV News Kontor

Ein BMW mit Sommerreifen geriet am Morgen am Ende im Binsbargtunnel ins Schleudern, räumte diverse Absicherungsbaken und Schilder um, bis er am Ende des Tunnels schwer beschädigt zum Stehen kam. Schwerere Unfälle gab es nicht. Ein Polizeisprecher vermutete: „Durch die Wetterwarnungen der vergangenen Tage waren die Bürger wohl vorsichtiger unterwegs.“

Auch der Busverkehr war betroffen: Aufgrund der glatten Straßen kam es zu Verspätungen.

Extremwetterlage auch in Niedersachsen

Auch in Kiel stürzten Fußgänger. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor für den Norden und Osten Deutschlands eine Glatteis-Warnung veröffentlicht. Wie der DWD mitteilte, sind Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern betroffen. Erhebliche Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr könnten die Folge sein, hieß es weiter. Ursprünglich galt die Glatteiswarnung bis 9 Uhr morgens. Sie wurde bis 10 Uhr verlängert.

Der Deutsche Wetterdienst hat die Unwetterwarnung für Montagmorgen bis 10 Uhr verlängert
Der Deutsche Wetterdienst hat die Unwetterwarnung für Montagmorgen bis 10 Uhr verlängert

Im Landkreis Harburg fiel heute an allen Schulen der Unterricht aus. Das hat die Kreisverwaltung aufgrund der extremen Witterung am Morgen entschieden. Auch in den Landkreisen Celle, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen sowie in den Städten Lüneburg und Uelzen fiel an allen Schulen der Unterricht aus, teilte die Polizei mit. Bei Eis auf den niedersächsischen Straßen stürzten Zeitungsausträger, es gab einige Unfälle mit Blechschäden.

Regen trifft auf gefrorenen Boden

Grund für das Blitzeis ist gefrierender Regen. Denn die steigenden Temperaturen sorgten dafür, dass der einsetzende Niederschlag als Regen fiel und dann auf den seit Tagen gefrorenen Boden traf. Das stellte die Autofahrer auch auf den Autobahnen vor Herausforderungen.

Vermutlich erst am Donnerstag wird sich der Wind beständiger auf Süd gedreht haben, sodass die extrem kalten Ost-Wetterlagen passé sein dürften. Der DWD weist darauf hin, dass schon am kommenden Wochenende der Frühling ganz Deutschland ergriffen haben wird. Während man am Rhein bei 19 Grad schon schwitzen wird, kann man es am südlichen Rand von Hamburg bei womöglich 12 Grad gut ertragen.