St. Pauli. Schotte war nach Verschwinden am Hafenrand. Wasserleiche ist wohl anderer Vermisstenfall
Eine „heiße Spur“ gibt es zwar nicht, dafür eine „alte“: Am Montag suchten Polizisten mit einem Spürhund an den Michelwiesen nach Hinweisen auf den Verbleib des vermissten Schotten Liam Colgan. Denn auf den jetzt ausgewerteten Videoaufnahmen einer Überwachungskamera des Verlagshauses Gruner + Jahr ist der junge Mann zu sehen, wie er vom Hafenrand in Richtung der Michelwiesen abbiegt. Die Aufnahmen stammen vom Tag seines Verschwindens, dem 10. Februar, und wurden gegen 2.20 Uhr aufgenommen. Der am Montag eingesetzte Polizeihund konnte kurz eine Spur aufnehmen, verlor sie dann aber wieder. Die Aufnahmen sind einer von 30 Hinweisen im Fall des vermissten Schotten.
Dass es sich bei der am Wochenende gefundenen Wasserleiche um die sterblichen Überreste des Vermissten handelt, schließt die Polizei mittlerweile weitgehend aus. Hierbei könnte es sich stattdessen um einen seit Mitte Januar vermissten Mann handeln, der von der Köhlbrandbrücke gesprungen war.
In den vergangenen Tagen hatte sich die Suche auf Buxtehude konzentriert, nachdem dort in zwei Fällen Zeugen den 29-Jährigen gesehen haben wollen. In einem Fall konnte ein Spürhund eine Fährte aufnehmen und von der Innenstadt bis zum Bahnhof verfolgen. Im anderen Fall, auf einem Supermarktparkplatz, schlug der Mantrailer nicht an. Die Polizei hat zwischenzeitlich umfangreiches Videomaterial aus Überwachungskameras in Buxtehude ausgewertet. „Bislang ist der Vermisste auf keiner der Aufnahmen entdeckt worden“, so Polizeisprecher Florian Abbenseth. Es sind auch keine weiteren Hinweise aus dem Bereich eingegangen.