Hamburg. Die jungen Männer hatten sich auf den Weg nach Syrien gemacht. Bei Grenzkontrollen fielen sie schon früh auf.

Das Landgericht Hamburg hat zwei junge Männer, die sich in Syrien der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) anschließen wollten, zu Bewährungsstrafen verurteilt. Ein 19-Jähriger erhielt eine Jugendstrafe von einem Jahr und sieben Monaten, wie ein Gerichtssprecher am Freitag mitteilte.

Das Urteil für einen 20-Jährigen lautete am Donnerstag ein Jahr und zwei Monate Haft, ebenfalls nach Jugendstrafrecht. Beide Männer hätten Geständnisse abgelegt. Darum sei ihr Verfahren von einem größeren Prozess gegen vier weitere Angeklagte abgetrennt worden. Aus der Untersuchungshaft waren sie bereits im September freigekommen.

Angeklagte hatten sich 2015 IS angeschlossen

Den Männern wurde die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat vorgeworfen. Damit sei in dem Fall gemeint, dass sie sich in Syrien vom IS an Waffen ausbilden lassen und für die Organisation dort kämpfen wollten. Um eine konkrete Anschlagsplanung ging es nicht.

Laut Staatsanwaltschaft hatten sich die insgesamt sechs Deutschen im Alter zwischen 17 und 26 Jahren bereits 2015 einer extremen Strömung innerhalb des Islams zugewandt. Im April 2017 hatten sie sich mit dem Zug auf die Reise gemacht. Sie fielen allerdings bei Grenzkontrollen auf. Einer kam nur bis zur österreichisch-ungarischen Grenze, die anderen wurden in Bulgarien an der Weiterreise gehindert und nach Deutschland zurückgeschickt.