Hamburg/Kiel. Warum Automobilclub im Jahr 2017 einen leichten Rückgang in Hamburg und Schleswig-Holstein verzeichnet.

Mehr als 400.000 Mal haben die Gelben Engel des ADAC im vergangenen Jahr Autofahrern in Hamburg und Schleswig-Holstein Hilfe geleistet. Allein in der Hansestadt zählte der Autoclub gut 225.000 Pannen. Das seien 6800 Einsätze oder drei Prozent weniger als im Vorjahr gewesen, teilte der ADAC Hansa am Donnerstag mit. In Schleswig-Holstein kamen die Pannenhelfer auf knapp 130.000 Einsätze. Außer den Gelben Engeln des ADAC halfen zusätzlich in mehr als 56.000 Fällen Partner des Automobilclubs.

„Die Zeit der exorbitanten Steigerung bei der Pannenhilfe ist erst einmal vorbei“, sagte Stefan Schwarz, Geschäftsführer des ADAC Schleswig-Holstein. Insgesamt leisteten die Helfer in Schleswig-Holstein rund 3000 Einsätze weniger als 2016, was einen Rückgang um -1,6 Prozent bedeutet. In Hamburg sank die Zahl um rund 6800 oder drei Prozent. Grund dafür seien die milderen Temperaturen gewesen, erklärte der ADAC Hansa.

Viele Einsätze wegen Frost- und Kälteschäden

Bundesweit rückten die Helfer 2017 zu mehr als vier Millionen Einsätzen aus. Zwar sei der Winter im Norden auch 2017 praktisch ausgefallen, sagte Schwarz. „Viele der Einsätze unserer Gelben Engel jedoch gehen auf Frost- und Kälteschäden zurück, etwa wenn die Batterie am Morgen ihren Dienst versagt.“ Probleme bereiteten den Autofahrern auch 2017 in erster Linie wieder die Batterie (39 Prozent), das Motormanagement (Einspritzung, Zündung, Sensorik: 21 Prozent) sowie der Komplex Bremsen, Fahrwerk und Antrieb (13 Prozent).

Die Pannen häuften sich besonders nach frostigen Wochenenden oder Feiertagen. Wenn Autos länger in der Kälte gestanden hätten, mache häufig die Batterie schlapp, erklärte ADAC-Hansa-Sprecher Christian Hieff. Von den zahlreichen elektronischen Systemen nutzten einige auch nach dem Abschalten des Motors das Bordnetz.

Hersteller warnen vor Anschieben

Wenn ein Auto mit Schaltgetriebe nicht anspringe, könne man es auch anschieben, sagte Hieff. Allerdings warnten die Hersteller davor, weil der Katalysator Schaden nehmen könne. Auch die Starthilfe mit einem Überbrückungskabel sei nicht ganz einfach. Man müsse nicht nur die Pole der Batterie richtig anschließen, sondern auch mit Spannungsspitzen rechnen. Um Beschädigungen zu vermeiden, sollte der Fahrer des Pannenfahrzeugs am besten alle Verbrauchsgeräte einschalten.

Übrigens haben die Gelben Engel auch im Hochsommer gut zu tun, wie Hieff sagte. Wenn Urlauber mit voll beladenen Wagen nur im Stop-and-go-Verkehr vorankommen, fällt häufig die Kühlung aus.