Hamburg. Wachstumstreiber für das Geschäft waren vor allem die Auslandsaktivitäten. Veränderung des Catering ab dem Frühjahr.
Das Hamburger Congress-Centrum CCH ist wegen einer grundlegenden Erneuerung geschlossen, und dennoch vermeldet die Muttergesellschaft Messe- und Congress GmbH starkes Wachstum. Im vergangenen Jahr habe sich der Umsatz gegenüber 2015 um 21 Prozent auf 75,8 Millionen Euro erhöht, teilte das Unternehmen am Mittwoch in der Hansestadt mit. Die Messegesellschaft vergleicht stets die ungeraden und die geraden Jahre jeweils miteinander, die sich wegen des zweijährigen Rhythmus von Großveranstaltungen stark unterscheiden.
Der Verlust lag den Angaben zufolge mit 23 Millionen Euro um sieben Millionen Euro niedriger als geplant. „Damit sind wir unserem Ziel einen großen Schritt nähergekommen, bis 2024/25 in der Summe der geraden und ungeraden Jahre ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Bernd Aufderheide.
CCH-Umbau verzögert sich
Wachstumstreiber für das Geschäft waren vor allem die Auslandsaktivitäten der Messegesellschaft, so wie der mehrfach preisgekrönte deutsche Pavillon auf der Expo in Astana in Kasachstan. Der Ausfall des CCH wurde zum Teil ausgeglichen, indem Kongresse in die Messehallen verlegt wurden. Im laufenden Jahr werde der Umsatz gegenüber 2016 jedoch zurückgehen. Das CCH wird für fast 200 Millionen Euro zum Teil neu gebaut und steht erst Ende 2019 wieder zur Verfügung. Wegen eines unerwarteten Asbestfunds könnte sich die Wiedereröffnung um drei Monate verzögern, so dass rund 15 weitere Veranstaltungen in die Messehallen verlegt werden müssten.
Der G20-Gipfel, der Bilder von der Hamburger Messe in alle Welt brachte, war nach den Worten Aufderheides für die Messe ein Erfolg, trotz der Krawalle am Rande des Gipfels. Mehrere UN- und EU-Institutionen interessierten sich für Hamburg als Austragungsort für einen Kongress. „G20 war für uns ein gutes wirtschaftliches Projekt“, sagte Aufderheide.
Fachausstellungen als "Umsatzträger"
Nach dem Aus für die „Hanseboot“ und bereits zuvor für die Messe „Du und Deine Welt“ sieht Aufderheide die Publikumsmessen generell nicht in Gefahr. „Sie haben einen Event- und Unterhaltungscharakter und gehören für alle Messegesellschaften dazu.“ Vorrang hätten aber Fachausstellungen wie die Schiffbaumesse SMM und die WindEnergy für die Windkraftindustrie. „Das sind die Umsatzträger.“
Eine wichtige Veränderung sei auch die Veränderung des Catering der Messe ab Frühjahr 2018, nachdem der Münchner Unternehmer Michael Käfer das Unternehmen Stockheim Catering Hamburg gekauft hat. „Wir werden an das erfolgreiche Gastronomiekonzept anknüpfen und es kontinuierlich weiterentwickeln“, sagte Käfer. Hamburg werde nach der Wiedereröffnung des CCH zu den führenden Kongressstädten in Europa gehören.