Hamburg. Von der neuen HHLA-Chefin gab es ein Luftbild vom Hafen als Geschenk
14.45 Uhr Containerterminal Altenwerder (CTA). Ganz vorne, am Ende des Kais, liegt die „YM Wholesome“, ein 400 Meter langes Containerschiff der taiwanesischen Reederei Yang Ming, und wartet auf die Abfertigung. Mit Tempo verladen vier große Containerbrücken Boxen an Bord, ungeachtet des hohen Besuchs, der unmittelbar bevorsteht. Und dann ist er da: Lächelnd und mit gelber Warnweste bekleidet, steigt Frank-Walter Steinmeier aus einem Bus, der ihn bis vorne ans Wasser gebracht hat. Ein Hamburg-Besuch des Bundespräsidenten ohne eine kurze Stippvisite im Hafen wäre undenkbar. Zusammen mit seiner Frau Elke Büdenbender und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) lässt sich das Staatsoberhaupt von der Vorstandsvorsitzenden der HHLA, Angela Titzrath, die Arbeitsweise der riesigen Containerbrücken erklären.
Dem Abendblatt hatte der Bundespräsident vorher verraten, dass er gerne einmal auf eine Containerbrücke gestiegen wäre. Doch dazu reicht die Zeit nicht. Die Einbürgerungsfeier im Rathaus wartet. So muss sich Steinmeier mit einem Luftbild des Terminals begnügen, das HHLA-Chefin Titzrath als Geschenk überreicht.
Trotz des Termindrucks will das Präsidentenpaar auf einen wichtigen Punkt bei seinem Hafenbesuch nicht verzichten, ein Gespräch mit Beschäftigten des Terminals. Zusammen mit dem CTA-Betriebsratschef Thomas Mendrzik, mehreren Auszubildenden und Mitarbeitern diskutiert Steinmeier über ihren Arbeitsplatz.
Altenwerder, das ist die Wundertüte der HHLA, die immer wieder Besucher aus aller Welt anzieht. Es ist das mit seinem hohen Automatisierungsgrad modernste Terminal Europas, an dem trotz aller Computer immerhin 650 Menschen Arbeit finden.
Dennoch wird Altenwerder zunehmend abgehängt, weil die ganz großen Containerfrachter nicht mehr unter der Köhlbrandbrücke durchpassen, wie Titzrath dem Bundespräsidenten erklärt. „Aber wir arbeiten an einer Lösung“, sagt sie. Dann zieht der Präsidententross weiter. Die Beladung der „YM Wholesome“ nimmt noch einmal Tempo auf. Das Schiff muss mit dem Abend-Hochwasser auslaufen.