Hamburg. Wie es zum Redaktionsbesuch kam – und wie er vorbereitet wurde

Bundeskriminalamt, Landeskriminalamt, Bundespräsidialamt, Protokoll – selbst für Journalisten mit langer Berufserfahrung ist der Besuch eines Bundespräsidenten kein Termin wie all die Interviews, Hintergrundgespräche oder großen gesellschaftlichen Ereignisse in einer Stadt wie Hamburg. Der erste Kontakt kam Anfang Dezember zustande – am Telefon einigten wir uns auf das grundsätzliche Prozedere. Tag, Ort, ungefähre Zeit, Zahl der Gesprächsteilnehmer. Nicht zu viele Journalisten sollten es auf Wunsch des Bundespräsidialamts sein. Hintergrund: Frank-Walter Steinmeier und seiner Ehefrau Elke Büdenbender war es wichtig, ins Gespräch zu kommen, auf Fragen, Anmerkungen oder Einschätzungen der Kollegen eingehen zu können, statt sie wie in einem Interview-marathon an- und gleich wieder abmoderieren zu müssen.

Dem Telefonat folgte zeitnah ein Besuch aus Berlin: BKA und Bundespräsidialamt schauten sich noch Anfang Dezember die Redaktion an – genau wie die anderen Orte, die der Bundespräsident und die First Lady während ihres zweitägigen Aufenthalts in Hamburg besuchen wollten. Gemeinsam fiel die Entscheidung für den großen Konferenzraum im vierten Stock am Großen Burstah als Treffpunkt. Das Interesse in der Redaktion, mit dem Paar ins Gespräch zu kommen, war deutlich größer als die 17 Plätze, auf die wir uns geeinigt hatten. So wurde gelost, wer dabei sein konnte. Für die Namen interessierte sich dann wieder das BKA …

Mit Staatsschützern des Landeskriminalamts haben wir später den Ablauf und die Sicherheitsvorkehrungen besprochen. Wer darf wann durch welche Tür in den Großraum? Wie wird kon­trolliert? Welcher Raum muss wie lange verschlossen bleiben? Gibt es einen Rückzugsraum für den Bundespräsidenten, falls er ungestört telefonieren müsste?

Dann der Dienstagmorgen: Die Tische waren schon in der Früh eingedeckt, sodass die beiden Bombenspürhunde mit ihren Hundeführern aus dem LKA die Räume bereits um 8 Uhr absuchen konnten. Danach hatte vorerst niemand mehr Zutritt zum Konferenzraum. Dem LKA folgte das BKA, und kurz vor 10 Uhr meldete sich dann auch die Kolonne auf dem Weg vom Herz As zum Abendblatt und kündigte die Ankunft an. Polizeiwagen vorweg, Motorräder an Position 2, Personenschützer in mehreren Wagen, dazwischen die Limousine des Bundespräsidenten. Es folgten Mitarbeiter des Steinmeier-Stabs und ein Rettungswagen.

Und ein Präsidenten-Ehepaar, das Passanten mit einer Herzlichkeit und Selbstverständlichkeit grüßte und zuwinkte, dass jede Anspannung sich von Anfang an legte.