„Hört damit auf!“ heißt das Stück: Die szenischen Lesungen von Michael Batz im Rathaus sind ein bundesweit einmaliges Projekt zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Mit Unterstützung der Bürgerschaft wird das lebendige, eindringliche Format in diesem Jahr zum 20. Mal umgesetzt. Die Dokumentar­stücke schildern konkrete Leidensgeschichten oder gehen der Frage der Aufarbeitung von NS-Verbrechen nach. „Eben nicht das konventionelle Gedenkformat: Rede, Streicher, alle sind betroffen“, so Batz. „Sondern echte Details, echte Geschichten.“

„Bei den szenischen Lesungen gelingt es uns, durch wahre Zitate Bilder in den Köpfen entstehen zu lassen und Zuschauer auf schonungslose Weise mit den Taten des NS-Regimes zu konfrontieren“, sagt Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit. Diese Art der Geschichtsvermittlung werde wichtiger, je länger die Ereignisse zurückliegen. Neben der Abendveranstaltung am 25. Januar (18 Uhr) für geladene Gäste sind zwei Aufführungen für Schüler angesetzt. Bei folgenden Generationen soll so die Erinnerung wachgehalten werden. „Wir dürfen uns niemals daran gewöhnen, dass sich Populismus und Ausgrenzung, Rassismus und blanker Hass Bahn brechen“, sagt Veit.

Am 27. Januar, dem Tag, an dem die Rote Armee die Überlebenden von Auschwitz-Birkenau befreite, wird weltweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Am 6. Februar wird die Lesung im Bucerius Kunst Forum nochmals aufgeführt (20 Uhr). Auch in der Hamburger Landesvertretung in Berlin gastiert sie.