Hamburg. Der Hamburger Koch und Moderator spricht über Expansion, Kritik an seiner TV-Sendung und eine neue Kinderkochshow.
Eigentlich ist Steffen Henssler gelernter Koch. Doch der 45-Jährige ist inzwischen einem Millionenpublikum durch diverse Fernsehformate bekannt. Seit September vergangenen Jahres läuft seine Sendung „Schlag den Henssler“ auf Pro Sieben zur besten Sendezeit, und mit seinem eigenen Bühnenprogramm füllt er regelmäßig die Hallen. Außerdem ist der gebürtige Schwarzwälder in Hamburg ein erfolgreicher Gastronom und hat bereits sechs Kochbücher geschrieben.
Doch der Workaholic ist nicht ausgelastet. An diesem Sonnabend um 11.30 Uhr feiert der Entertainer mit „Hensslers Kinderkochshow“ im Delphi Showpalast in Eimsbüttel Premiere. „Ich möchte Kinder leicht und locker an das Thema Kochen heranführen und ihnen auf spielerische Art Wissen zu Lebensmitteln vermitteln. Denn es ist wichtig, dass auch schon die Kleinen ein Gefühl dafür entwickeln, wie wertvoll die richtige Ernährung ist.“
Im Video: Steffen Henssler
Kindern Zubereitung von Wiener Schnitzel beibringen
Der Vater von zwei neun und zehn Jahre alten Töchtern will den jungen Gästen zeigen, wie ein echtes Wiener Schnitzel zubereitet wird, und „wir machen zusammen das beste Popcorn der Welt“, verspricht er. Dazu spielt die Band „Rabauken und Trompeten“ Songs aus ihrem Album „Coole Kids“. Denn selber singen, zumindest öffentlich, gehört noch nicht zu Hensslers Programm.
Sterne, Fisch und Bar des Jahres: Hamburgs Gastro-Highlights
Der Geschäftsmann sitzt in seiner Eventlocation Hensslers Küche an der Straße Neumühlen. Die Elbe ist einen Steinwurf entfernt. Nur einige Hundert Meter weiter liegt der Grundstock für seinen Erfolg. An der Großen Elbstraße eröffnete Henssler 2001 den Sushi-Tempel Henssler&Henssler. Das Restaurant ist bis heute meist ausgebucht. Seit einigen Jahren betreibt er auch noch das Ono am Lehmweg.
Henssler: „Sylt würde mich reizen“
Im Februar vergangenen Jahres hat Henssler den Schritt in die Innenstadt gewagt und an der Spitalerstraße, in den Räumen der ehemaligen Fischbratküche Daniel Wischer, sein Ahoi eröffnet. „Wir sind zufrieden, haben auch abends eine gute Auslastung“, sagt er. „Aber nach knapp einem Jahr optimieren wir das Konzept. Wir wollen noch mehr das Thema Hamburg auf der Speisekarte in den Vordergrund rücken.“
Das heißt, weg vom Sushi, denn das gibt es in seinen anderen Restaurants. Deshalb stehen jetzt Gerichte wie Scholle, Roastbeef oder geröstetes Sauerteigbrot mit Rührei und Krabben auf der Karte. Demnächst soll das Lokal noch erweitert werden.
Und Henssler will expandieren: „Ich möchte an die Küste, da passt unser Ahoi-Konzept hin. Wir prüfen Standorte an der Ostsee und an der Nordsee.“ Würde ihn die Insel Sylt reizen? „Ja“, sagt Henssler. „Wenn ich dort eine passende Location finde, wäre das natürlich eine spannende Option. Allerdings ist es schwer, dort Personal zu finden.“
In Hamburg seien „coole Locations“ Mangelware
Ein weiteres Ahoi in Hamburg ist aktuell nicht geplant. Die Gastroszene in der Hansestadt verfolgt Henssler, der in St. Georg lebt, aufmerksam. „In Hamburg ist das Angebot sehr vielfältig, und es haben in den vergangenen Jahren einige originelle Läden eröffnet.“ Allerdings seien in Hamburg, anders als zum Beispiel in Berlin, coole Locations Mangelware.
„Ich finde es spannend, Ecken zu entdecken, die gastronomisch noch eher unerschlossen sind“, sagt Steffen Henssler. „Wenn man zum Beispiel in Barmbek-Nord einen hippen Standort finden würde, könnte ich mir auch vorstellen, dort mal ein Restaurant zu eröffnen.“
Aber zunächst hat der Koch andere Prioritäten. Im April geht er mit seinem Bühnenprogramm „Henssler tischt auf“ wieder auf Deutschlandtour, ist am 25. April in Hamburg zu Gast. Zudem müssen sechs Livesendungen von „Schlag den Henssler“, dem Format, das Stefan Raab („Schlag den Raab“) erfunden hat, in diesem Jahr produziert werden.
Henssler: „Jetzt gibt’s auch mal hämische Kritik“
In der Sendung tritt Henssler jeweils gegen einen Kandidaten an, mit dem er sich einen sportlichen Wettkampf liefert und sein Wissen beweisen muss. Bislang hat Henssler in allen drei Sendungen gewonnen.
Allerdings: Die Einschaltquoten – es wurde im Durchschnitt ein Marktanteil von 12,8 Prozent (bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren) erreicht – „hätten besser sein können“, räumt Henssler ein. „Bei der TV-Kochshow ,Grill den Henssler‘ wurde ich von allen gefeiert, jetzt gibt es auch mal hämische Kritik. Aber das ist normal, wir werden von Sendung zu Sendung besser.“
Wie geht Henssler mit Kritik um? „Natürlich lese ich, was in den Medien über die Sendung geschrieben wird“, sagt er. „Aber wenn da mal wieder was besonders Mieses drin steht, dann lasse ich das nicht an mich ran.“
Demnächst wird Henssler sechs Tage ausspannen. Dann werden die Langlaufpisten in Tirol zu seiner großen Bühne.
Hensslers Kinderkochshow im Delphi
Showpalast an der Eimsbütteler Chaussee 5. findet am 20. und 21. Januar jeweils um 11.30 und um 15.30 Uhr statt. Karten ab 34,70 Euro gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder an der Tageskasse