Othmarschen. Drei Stationen mussten evakuiert werden. Fünf Menschen verletzt – darunter auch der mutmaßliche Brandstifter

Ein Patientenzimmer brannte komplett aus, fünf Menschen wurden verletzt, drei Stationen mussten evakuiert werden. Mehr als 80 Feuerwehrleute rückten am Sonnabend zur Asklepios Klinik Altona aus – ein Patientenzimmer im zehnten Obergeschoss des Krankenhauses stand in Flammen. Die Hitze war so stark, dass zwei Fensterscheiben in dem Zimmer barsten.

Offenbar war das Feuer vorsätzlich gelegt worden. „Ein Patient hat mit einem Feuerzeug sein Bett angezündet“, sagte Asklepios-Sprecher Rune Hoffmann auf Abendblatt-Anfrage. Auch aus Sicht der Polizei spricht bisher viel für die Täterschaft des Mannes. Die Hintergründe für die Tat seien noch nicht bekannt, die Polizei ermittelt.

Das Feuer war am Sonnabendmorgen ausgebrochen, eine Brandmeldeanlage hatte um 8.30 Uhr Alarm ausgelöst. Nach dem Eintreffen der ersten Kräfte am Brandort erhöhte die Feuerwehr umgehend auf die Alarmstufe „Massenanfall von Verletzten mit zehn und mehr Betroffenen“. Bereits kurz zuvor war der Patient und mutmaßliche Brandstifter vom Personal des Hauses gerettet worden.

Mit einem Großaufgebot von 83 Feuerwehrleuten, mehreren Löschfahrzeugen, Drehleitern, Rettungs- und Notarztwagen sowie Spezialfahrzeugen und Führungskräften rückte die Feuerwehr zum Krankenhaus aus, das Klinikgelände an der Paul-Ehrlich-Straße wurde weiträumig abgesperrt. Fünf Menschen – zwei Krankenschwestern, zwei Polizisten und der mutmaßliche Brandstifter – wurden verletzt. Alle Betroffenen erlitten Rauchgasvergiftungen, so die Feuerwehr.

Station 10B muss komplett renoviert werden

Die Station 10 B (Allgemeinmedizin), zu der das Patientenzimmer gehört, musste evakuiert werden. Die Retter brachten 16 Patienten aus ihren Zimmern in die zentrale Notaufnahme des Krankenhauses, als sich der Rauch ausbreitete. Dort wurden sie gesichtet und betreut. Patienten der zwei Stationen über und unter dem Brandort mussten wegen einer beginnenden Verqualmung in die Nachbarstationen gebracht werden. Sie blieben unverletzt.

„Hier haben sich die eingeübten Konzepte bewährt“, sagte Feuerwehrsprecher Werner Nölken. Das Löschen des kleinen Brandes habe nur etwa eine Minute gedauert. „Die Brandstation und die umliegenden Stationen wurden durch die Feuerwehr begangen und mittels Druckbelüftern rauchfrei gemacht“, so Nölken.

Der Krankenhausbetrieb läuft zwar normal weiter, Station 10 B muss allerdings vollständig renoviert werden, sagte Asklepios-Sprecher Rune Hoffmann. Wie hoch der Schaden ist, sei noch unklar.