Hamburg.

Die Luftfahrt in Hamburg lieferte 2017 viele Schlagzeilen – allen voran Airbus. Emirates erhielt auf Finkenwerder seinen 100. A380. Der US-Investor Indigo Partners bestellte 430 Jets der A320-Familie, die zur Hälfte in Hamburg endmontiert werden. Der 50-Milliarden-Dollar-Auftrag ist der größte der Firmengeschichte – und sichert die Jobs der 12.700 Beschäftigten beim zweitgrößten Arbeitgeber der Stadt. Im Oktober gelang der Einstieg bei den neuen Mittelstreckenjets C-Series von Bombardier – ohne einen Cent zu zahlen. Belastend sind die Ermittlungen in mehreren Ländern wegen des Verdachts der Schmiergeldzahlungen. Kurz vor Jahresschluss folgte der Paukenschlag: Vorstandschef Tom Enders will seinen 2019 auslaufenden Vertrag nicht verlängern, Flugzeugsparten-Chef Fabrice Brégier verlässt Airbus schon im Februar – ein personeller Neuaufbau steht an.

Kontinuität gibt es am Flughafen: Michael Eggenschwiler sitzt der Geschäftsführung weitere fünf Jahre bis 2022 vor. Er hat viel Arbeit vor sich. Die Erneuerung des Vorfeldes wird bis 2020 dauern. Das Gepäckchaos sorgt immer wieder für Ärger. Passagiere müssen lange auf ihre Koffer warten, obwohl das Personal aufgestockt wurde. Und die Fluglärmschutzkommission will wegen des starken Anstiegs der Flüge zwischen 23 und 24 Uhr die Betriebszeit um eine halbe Stunde für Landungen und eine Stunde für Starts verkürzen. Immerhin: Mit gut 17 Millionen Passagieren gibt es das vierte Rekordjahr in Folge.