Hamburg. Nach Polizeiangaben soll es sich um einen 51 Jahre alten Deutschen handeln. Das Motiv des Mannes ist noch unklar.
Nach der Detonation am S-Bahnhof Veddel am Sonntagabend hat die Hamburger Polizei einen 51-jährigen Deutschen vorläufig festgenommen. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei dem Abendblatt. Ein bürgernaher Beamter habe den Mann anhand des Videomaterials am Montagvormittag in der Lauterbachstraße in unmittelbarer Nähe zum Polizeikommissariat 46 in Harburg wieder erkannt und vorläufig festgenommen. Zuvor hatte die Polizei die Bilder aus den Überwachungskameras ausgewertet. Der Mann soll nun dem Haftrichter zugeführt werden.
Die Explosion ereignete sich am Sonntag um 17.36 Uhr auf einem Bahnsteig. Auf Videobildern, die von Überwachungskameras aufgezeichnet wurden, soll ein Mann zu sehen sein, der aus einer S-Bahn stieg und eine Plastiktüte abstellte. Dann fuhr er mit dem Zug weiter. Kurz darauf explodierte der Sprengsatz. Dabei wurde nach Polizeiangaben auch eine Scheibe eines Wartestandes beschädigt, der Fahrgäste vor Wind und Wetter schützen soll. Die Detonation hatte sich offenbar unmittelbar neben der Sitzreihe ereignet. An zwei Stellen wurden Scheiben aus der Halterung gedrückt. Glassplitter lagen verstreut auf dem Boden.
Keine Hinweise auf terroristischen Hintergrund
Mehrere Augenzeugen berichteten, dass bei der Explosion auch Schrauben durch die Luft flogen. Tatsächlich wurden auf dem Bahnsteig Schrauben gefunden. Was es mit ihnen auf sich hat, prüfen Experten der Staatsschutzabeilung. Diese untersuchen auch die Sprengstoffreste, die noch auf dem Bahnsteig zu finden waren. Polizeisprecher Florian Abbenseth sagte: „Wir ermitteln wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.“
Es wurde niemand durch die Explosion verletzt. Es gebe auch keinen Hinweis auf einen terroristischen Hintergrund, teilte die Polizei mit. Offenbar handelte es sich um Pyrotechnik. Die Explosion habe die Wirkung eines Polenböllers gehabt. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes übernahm die Ermittlungen.