Hamburg. Die Hintermänner sitzen in der Türkei. Den Opfern wird per Telefon vorgemacht, dass ihr Geld auf der Bank in Gefahr ist.

Polizisten haben am Schiffbeker Weg zwei 22 und 23 Jahre alte Männer festgenommen, die einer 77-Jährigen aus Volksdorf Geld und Schmuck im Wert von rund 200.000 Euro abnehmen wollten. Die Täter werden einer Bande zugerechnet, die sich in ganz Deutschland als falsche Polizisten ausgeben. Die Hintermänner sitzen in der Türkei. Über Callcenter werden Opfer angerufen und ihnen vorgemacht, dass ihr Geld und ihre Wertsachen auf der Bank in Gefahr sind.

Der Frau waren Zweifel gekommen

Weil die beiden Deutschtürken von Süddeutschland aus nach Hamburg unterwegs waren, gaben die dortigen Sicherheitsbehörden der Hamburger Polizei einen Tipp. Die beobachtete das Duo. Gleichzeitig wurde bekannt, dass eine 77-Jährige bereits große Summen Bargeld bei mehreren Banken abgehoben hatte, das sie einem „Polizisten“ schnellstmöglich „zur Sicherung vor Diebesbanden und kriminellen Bankmitarbeitern“ aushändigen sollte. Der Frau waren im letzten Moment Zweifel gekommen, sie hatte sich bei der örtlichen Wache gemeldet. „Der Fall konnte mit den beiden Männern in Verbindung gebracht werden“, so ein Beamter. Die Polizei griff zu, als genug Beweise vor­lagen.

Die beiden Festgenommenen werden als „Abholer“ eingestuft. Sie gehören damit zu einer der unteren Hierarchieebenen der kriminellen Bande. Aussagen gegenüber den Ermittlern machte das Duo nicht. Die Staatsanwaltschaft beantragte gegen beide Männer Haft­befehl.