Hamburg. Ärzteparlament verabschiedet Resolution gegen die Bürgerversicherungs-Pläne von Prüfer-Storcks. Nachteile für Patienten befürchtet.
Hamburgs niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten haben sich in
einer Resolution gegen die Einführung
einer Bürgerversicherung ausgesprochen, wie sie
Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks und die SPD als
möglicher Teil einer Großen Koalition fordern. Wie berichtet, gibt
es einen Hamburger Vorstoß, der sich gegen die Private
Krankenversicherung (PKV) wendet.
Prüfer-Storcks sagte dem
Abendblatt,
eine paritätische (von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleich hoch
finanzierte) Bürgerversicherung sei „nicht nur ein zentrales
sozialpolitisches Anliegen der SPD, sondern auch ein Gebot der
Vernunft“. Das müsse die SPD-Forderung bei Sondierungen oder
Koalitionsverhandlungen sein.
Leitartikel: Die Gleichmacher-Fantasie
Hamburgs Ärzte verabschiedeten in der
Vertreterversammlung („Ärzteparlament“) der Kassenärztlichen
Vereinigung am Donnerstagabend „mit großer Mehrheit“ einen
Beschluss, der davor warnt, die Versorgung der Patienten zu
gefährden.
„Die Bürgerversicherung schafft keine
Zwei-Klassen-Medizin ab, sondern führt sie erst ein“, sagte der
Vorsitzende der Vertreterversammlung, Dr. Dirk Heinrich. „Der
Entzug von mehreren Milliarden Euro Umsatz aus dem System der
ambulanten Versorgung und der dann fehlende Wettbewerb zwischen der
GKV und der PKV werden zu erheblichen Problemen in der Versorgung
und somit zu großen Nachteilen für unsere Patienten führen.“ Die
Politik solle im Gegenteil die Selbstverwaltung der Ärzte und die
Selbstständigkeit stärken.