Hamburg. Studie erwartet geringe Steigerungsraten für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen, mancherorts in Stadt und Umland aber nicht.
Man hat sich schon an die ständig und auch kräftig steigenden Preise für Wohnhäuser und Eigentumwohnungen gewöhnt in Hamburg. Doch nun lässt eine aktuelle Studie des Hamburger Immobilien-Unternehmens Grossmann & Berger potenzielle Käufer auf eine Entspannung der Marktlage hoffen, jedenfalls in einigen Stadtteilen.
Für 2018 erwarten die Experten des Maklerunternehmens für das Stadtgebiet nur noch einen moderaten Preisanstieg von etwas mehr als zwei Prozent bei sogenannten Bestandsimmobilien. Also für Gebäude, die bereits gebaut sind. Deutlich größer würden demnach aber die Preise für Immobilien im Umland ansteigen. Hier dürften der Studie zufolge die Preise für Wohnhäuser und Wohnungen um rund 3,5 Prozent klettern. Grund für die Entwicklung seien die "bereits hohen Preise" in der Stadt, sagt Grossmann&Berger-Geschäftsführer Lars Seidel.
Experten erwarten steigende Zinsen
Eine Rolle spiele aber auch, dass die Europäische Zentralbank ihre Anleihekäufe im nächsten Jahr halbieren wolle. Dadurch könnten die Bauzinsen wieder steigen, vermutet Seidel. Die bisher für Käufer günstigen Bedingungen würden sich dadurch verschlechtern. Seidel. "Daher werden die Preise insbesonders dort steigen, wo sie jetzt noch unter 3000 Euro pro Quadratmeter liegen," Die Nachfrage aber werde dies nicht dämpfen, glaubt der Immobilienexperte. Und das lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Der Run auf Immobilien in Hamburg dürfte sich weiter auf Randgebiete oder sogar ins Umland verlagern. Also dorthin, wo noch nicht so hohe Preise verlangt werden.
Im Durchschnitt werden nach der Grossmann & Berger-Studie im kommenden Jahr im Hamburger Stadtgebiet 3900 Euro pro Quadratmeter für Wohnungen und sogar 4600 Euro pro Quadratmeter für Häuser erzielt. Im Umland werde der durchschnittliche Preis indes bei 3000 Euro für Häuser und 2900 für Wohnungen liegen.
Höchste Preise in Harvestehude
Wobei der Durchschnittspreis große Unterschiede verbirgt: Die höchsten Preise in Hamburg werden beispielsweise in Harvestehude erzielt: 9800 Euro für Häuser, 7700 für Wohnungen, jeweils pro Quadratmeter versteht sich. Die günstigesten Preise hingegen findet man im Süden im Bezirk Harburg wie in Rönneburg oder Hausbruch, wo die durchschnittlichen Kaufpreise für Immobilien bei rund 2400 Euro pro Quadratmeter liegen.
Groß sind auch die Unterschiede bei den erwarteten Preissprüngen: für Ahrensburg im Kreis Stormarn erwartet das Unternehmen für Eigentumswohnungen beispielsweise sogar einen Preissprung von 18,5 Prozent. Mit teils drastischen Preissteigerungen muss man laut Gr0ssmann & Berger auch in den Stadtteilen Horn, Hamm. Harburg, Altona-Nord und auch in Neugraben und Billstedt rechnen. Dort werden Steigerungen von deutlich mehr als zehn Prozent erwartet. Eben, weil es woanders schon zu teuer geworden ist.