Hamburg. Zwölfmal wird in diesem Jahr der Hamburger Bildungspreis von Abendblatt und Haspa vergeben. 100.000 Euro Preisgeld.

„Nur wer selber brennt, kann andere entzünden“, wusste Augustinus Aurelius (354–430), Bischof von Hippo, Philosoph und Heiliger. Zündende Ideen haben die Hamburger Pädagogen, wenn es darum geht, Kindern und Jugendlichen in dieser Stadt den bestmöglichen Weg in die Zukunft zu ebnen. Auch in den scheinbar kleinen Dingen kann viel Potenzial stecken. So ist Schach an Grundschulen in Nachmittagskursen durchaus üblich, aber als Unterrichtsfach? Es ist ein ungewöhnlicher und mutiger Weg, den sie an der Schule In der Alten Forst in Eißendorf gehen. Hier ist Schachspiel Pflicht. Manchmal ist eben auch Verpflichtung notwendig, um etwas zu erreichen.

Das sind die Preisträger (PDF zum Download)

Für das Schachprojekt wird die Grundschule In der Alten Forst gemeinsam mit elf weiteren Grund- und Stadtteilschulen, Gymnasien, Kitas und der Jugendmusikschule mit dem Hamburger Bildungspreis von Abendblatt und Haspa ausgezeichnet. Sie werden am Donnerstagabend feierlich im Kehrwieder Theater in der Speicherstadt gewürdigt. Mit dabei ist Bildungssenator Ties Rabe (SPD). Er sagt: „Ich wünsche mir, dass Hamburgs Schulen gute Ideen haben – und freue mich, wenn sie dies auch zeigen. Wie zum Beispiel die Ida-Ehre- Schule, die mit externen Künstlern an einem Theaterprojekt arbeitet und dabei in den Mittelpunkt stellt, was es bedeutet, die Heimat verlassen zu müssen.

Würdigung für das Engagement

Für diese praxisnahe und anschauliche Beschäftigung mit dem Thema ,Unerwünscht – Eine Reise wie keine andere‘ wird diese Stadtteilschule zu Recht mit dem Hamburger Bildungspreis ausgezeichnet.“ Preiswürdig auch der Jamliner der Jugendmusikschule, einem ausrangierten HVV-Bus, in dem Jugendliche Musik machen, deren Eltern sich keinen Musikunterricht für ihr Kind leisten könnten. Am Gymnasium Süderelbe geben Lehrer einmal im Jahr den Mathematikunterricht aus den Händen – dann gehen Oberstufenschüler mit den Neuntklässlern mathematischen Fragestellungen auf den Grund. Der Bildungspreis wird bereits zum achten Mal verliehen.

Es ist auch eine Würdigung für das Engagement der Pädagogen. „Die tägliche Bildungsarbeit an Kitas und Schulen ist schon anspruchsvoll genug. Wer darüber hinaus noch mehr tut, vorbildliche Initiativen ergreift, zu Leistungen motiviert und den Spaß am Lernen fördert, sollte einfach mal im Mittelpunkt stehen. Mit dem Bildungspreis rücken wir innovative pädagogische Konzepte in das Licht der Öffentlichkeit“, so bringt es Haspa- Chef Harald Vogelsang auf den Punkt. Und Lars Haider, Abendblatt-Chefredakteur, sagt: „Hamburgs Schulen haben ja bei jüngsten Studien deutlich besser abgeschnitten, als man es aus der Vergangenheit gewohnt war.

Weiterbildungen im Wert von 50.000 Euro

Ob das auch mit dem Bildungspreis zu tun hat, wird sich nicht belegen lassen. Aber: Unser Ziel war und ist, außergewöhnliche Leistungen in Schulen zu belohnen – und das zahlt sich so oder so aus.“ Die ausgezeichneten Schulen bekommen wieder einen Platz an der Akademie des Bildungspreises. Diese bietet Weiterbildungen im Wert von 50.000 Euro an, finanziert von der Veronika und Volker Putz Stiftung.