dulsberg.

Beim Film ist alles erlaubt. Im Gangster- und Horrorgenre erst recht. Und so fließt gerne mal Blut, werden Maschinengewehre (aus Plastik) gezückt oder Joints mit Löwenzahnblättern gedreht, wenn die Schüler der Stadtteilschule Alter Teichweg loslegen. Jedes Jahr drehen alle Schüler der fünf achten Klassen Filme. Aber auch in der Grundschule und in der Oberstufe entstehen kurze Clips.

In den vergangenen fünf Jahren haben die Mädchen und Jungen in der Filmfabrik Dulsberg mehr als 70 Kurz­filme gemacht. Das Ziel von Schulleiter Björn Lengwenus: „Jeder Schüler soll am Ende seiner Schulzeit mindestens einmal einen Film gedreht haben.“ Es sei die Kunstform Nummer eins und verbinde alle anderen Fächer miteinander: Deutsch beim Drehbuchschreiben, Kunst, darstellendes Spiel, aber vor allem soziale Kompetenzen und Teambildung spielen eine große Rolle, wenn die Schüler fünf Tage lang einen Film produzieren – von der Idee bis zum Drehbuch, von der Regie und dem Dreh bis zum Schnitt. Da kommt es auf Ausdauer an, auch dann, wenn es mal nicht so glatt läuft. Und einen Tiefpunkt, weiß Medienpädagoge und Kulturagent Matthias Vogel, gibt es bei jedem Dreh.

Damit die Schüler sich entfalten und das thematisieren können, was sie beschäftigt, sind den Kindern und Jugendlichen keine Grenzen gesetzt. Diese Freiheit hat auch Özgür Yilderim gehabt, als er vor 20 Jahren als Schüler einen Gangsterfilm auf dem Dulsberg drehte. Heute ist der ehemalige Stadtteilschüler Filmregisseur. Und neben anderen professionellen Filmemachern gibt er seine Erfahrung weiter.

Höhepunkt des Projekts ist das Filmfest Dulsberg

„Schule muss Momente schaffen, die in Erinnerung bleiben“, so Matthias Vogel. Ein Höhepunkt ist das Filmfest Dulsberg, wenn alle ihre Filme auf großer Leinwand präsentieren – bislang mehr als 500 Schüler, 30 Lehrer und 50 Künstler und Medienpädagogen.