Hamburg. Anrufer geben sich als Polizisten oder Staatsanwälte aus. Vor allem ältere Menschen sind unter den Opfern.

Die Zahl der sogenannten „Call-Center-Betrügereien“, bei denen sich Anrufer als Polizisten oder Staatsanwälte ausgeben, um an das Ersparte von Senioren zu kommen, ist ex­trem nach oben gegangen. 1772 Fälle wurden bis zum 12. November bei der Polizei angezeigt – das sind fast 30-mal so viele Taten wie 2015. Tatsächlich hereingefallen auf die Masche sind 22 Opfer. 2015 war es Betrügern nur in einem Fall gelungen, so an Geld zu kommen.

Die Täter sitzen im Ausland, zumeist in der Türkei, und lassen über professionelle Call Center ältere Menschen anrufen. Dabei wird eine Telefonnummer auf das Display des Angerufenen gesendet, die vorgaukelt, dass die Polizei oder eine Behörde dran ist. Der Anrufer gibt sich als Kripo-Mann aus und behauptet, dass das Geld des Angerufenen auf seiner Bank nicht mehr sicher ist und er es der Polizei übergeben soll. Dazu schicke er einen Komplizen. „Der wird als Polizeibeamter angekündigt, der zur Sicherung Geld und Wertsachen abholen wird, alternativ soll das Geld an öffentlichen Orten zur Abholung deponiert werden. Häufig werden die älteren Menschen auch aufgefordert, in einem angeblichen Ermittlungsverfahren mitzuwirken und so bei der Ergreifung der Täter mitzuhelfen“, so ein Polizeisprecher.

Die Betrüger erbeuten oft hohe Geldsummen

Die Summen, die in solchen Fällen erbeutet werden, betragen oft Zehntausende Euro. In Einzelfällen erbeuteten die Täter sogar noch höhere Beträge.

Die Polizei macht in Kooperation mit der Hamburger Sparkasse gegen diese Masche mobil. Am Montag werden in ganz Hamburg Beamte unterwegs sein, um Senioren und Angehörige auf das Phänomen aufmerksam zu ­machen. Eine Liste dieser polizeilichen ­Aktionen findet man unter www.­polizei.hamburg.de auf der Internetseite der Polizei Hamburg.