Drei Abendblatt-Redakteure schreiben über ihre Begeisterung für die Attraktion

Ja, unumwunden zugegeben – ich bin Fan. Ob Besucher aus Seattle oder Karlsruhe, sie alle werden zu den Brauns geschleppt. Und die Reaktion ist einhellig: wow, fantastisch. Vielleicht liegt es daran, dass ich selber seit 50 Jahren begeisterter Modellbauer bin und dort immer wieder Anregungen für eigene Projekte oder Lösungen für knifflige Probleme finde, die sich mir stellen. Am eindrucksvollsten war ein Besuch, den ich gemeinsam mit Schiffsmodellbau-Freunden im Miniatur Wunderland gemacht habe. Wir hatten uns zuvor im Internationalen Maritimen Museum getummelt und dort ausgiebig gefachsimpelt. Doch erst in der Anlage der Brüder Braun wurden unsere Augen so richtig kugelrund. Dabei sind es weniger die Züge, die mich faszinieren. Mir haben es die Millionen naturgetreuen Details drum herum angetan. Das DJ-Bobo-Konzert in der Schweizer Welt gehört zu meinen Favoriten wie auch die Oldtimer-Prozession der Mille Miglia. Am Flughafen allein kann ich Stunden verbringen. Dabei fällt mir ein: Ich war noch gar nicht in Italien. Wird mal wieder Zeit für einen Besuch. (Frank Ilse)

Wenn wir mit der Familie dort hingehen, ist es ein bisschen so wie im Wildpark: Dort sind nicht die Tiere immer am spannendsten, sondern der Spielplatz am Ausgang. Im Miniatur Wunderland zieht es die Kinder schnell vorbei an Mini-Elbphilharmonie und Flughafen sofort zur Schokoladenfabrik. Dort spuckt eine Maschine echte Lindt-Schokolade aus, die man an Ort und Stelle verputzen kann. Wo sie genau ist, verrate ich aber nicht, sonst stehen auch dort die Menschenmassen Schlange. Noch ist es ein ruhiger Ort, und das soll auch so bleiben. (Genevieve Wood)

Als unsere beiden Söhne noch kleiner waren, dachten wir, es kann doch nichts Tolleres für sie geben als ein Besuch im Miniaturwunderland. Jungen, Technik, Lokomotiven – mehr geht nicht. Die beiden Knirpse waren anfangs auch sehr begeistert und zogen uns von einem Saal zum anderen. Doch nach einer halben Stunde waren sie gelangweilt, mein Mann und ich hingegen konnten gar nicht genug bekommen. Ich stand alleine zehn Minuten am Flughafen und schaute immer wieder dem Start und der Landung der Flugzeuge zu, als hätte ich so etwas noch nie im Realen gesehen. Ähnlich erging es mir am Hafen, wo ich der Route der Spielzeugschiffe mit staunenden Augen folgte. Mein Mann hatte gleichzeitig einen Ehrgeiz entwickelt, alle möglichen Figuren in absurden Positionen zu entdecken. Kurzum: Wir Erwachsenen amüsierten uns sehr und wären am liebsten stundenlang noch im Miniatur Wunderland geblieben, wenn die Jungen nicht so gequengelt hätten. Und danach haben wir beschlossen, das nächste Mal ohne sie diese Attraktion zu besuchen. (Sabine Tesche)