Pinneberg.

Bislang sei es nur zu punktuellen Schäden gekommen, sagt Kreisjägermeister Wolfgang Heins. Aber Genaueres ließe sich erst nach der Ernte sagen, da die Landwirte ja nicht jeden Tag ihre Felder inspizierten. Auch im mit 310.000 Einwohnern bevölkerungsreichsten Kreis des Landes Schleswig-Holstein hätten die Wildschwein-Bestände in den vergangenen Jahren stark zugenommen. „Aber in diesem Jahr sind sie geradezu explodiert“, sagt Heins. Vor allem in den ländlichen Regionen des städtisch geprägten Kreises bei Lutzhorn, Bokel, Langeln und Hemdingen sei dies festzustellen. „Wir haben deshalb an alle Jäger den Appell erlassen, Wildschweine verstärkt zu bejagen.“

Das große Problem seien die Maisfelder, die wegen des nassen Wetters noch nicht abgeerntet werden konnten, erklärt Heins. „Die stehen oft dicht bis an die Waldränder. Da hat man keine Chance, sie zu bejagen.“ So könnten sich die Wildschweine, wie auch Reh- und Rotwild, in diesen Feldern gut verstecken und hätten zudem noch eine gute Nahrungsquelle.

„Wir müssen aber auch die Jagd in Schutzräumen wie der Haseldorfer Marsch erlauben“, fordert der Kreisjägermeister – weil sich auch im hohen Schilf die Wildschweine gut vermehren könnten.

Die starke Vermehrung zeige sich in ganz Schleswig-Holstein, weiß Heins, der nicht nur für die 1100 Jäger im Kreis Pinneberg verantwortlich ist, sondern als Landesjagdpräsident Chef aller 17.000 Jäger in Schleswig-Holstein ist. „Wir haben landesweit eine hohe Population an Wildschweinen. Da muss etwas passieren.“