Buchholz.
Im Landkreis Harburg werden Wildschweine mehr und mehr zur Plage. 1830 Tiere haben die Jäger in der Saison 2016/2017 im Landkreis zur Strecke gebracht. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor wurden 1600 Wildschweine geschossen. Hinzuzurechnen ist das Fallwild – Tiere, die im selben Zeitraum durch Autounfälle ums Leben kamen.
Die Wildschweine ziehen sich aus traditionellen Jagdgebieten zurück. Stattdessen wird eine Zunahme in der Elbmarsch, in Winsen im Bereich Hegering sowie in Lüllau, Thelstorf, Wehlen und in Wesel verzeichnet. Immer öfter wühlen Wildschweine Seitenräume von Straßen um – etwa an der B 3 hinter Welle Richtung Ever, Höckel und Trelder Berg. „An Straßenrändern finden Schweine massenhaft tote Vögel, Mäuse, Hasen und Igel“, sagt Kreisjägermeister Norbert Leben. Auch nach Engerlingen graben die Tiere.
Für Schlagzeilen sorgte 2016 eine Rotte Wildschweine, die in der Nacht bei Evendorf durch einen kaputten Zaun auf die A 7 gelangt war und von einem Lkw erfasst wurde. Vier Wildschweine starben. Die Anzahl der Wildschweinunfälle im Landkreis wird von der Polizei nicht erfasst. Aufgrund der höheren Verkehrsdichte und Tempoüberschreitungen sei aber von einer Zunahme auszugehen, sagt Kreisjägermeister Norbert Leben. Den aktuellen Bestand an Wildschweinen im Landkreis Harburg schätzt der Jägermeister auf 3500 bis 4000 Tiere. Zum „Eldorado für Wildschweine“ habe sich das Seppenser Steinbachtal bei Buchholz entwickelt. Täglich durchwühlen Wildschweine auf Futtersuche das Terrain – und machen selbst vor Gärten nicht halt. Die Anwohner sind empört. Zuletzt durchwühlte vor wenigen Tagen eine Rotte von rund 20 Schweinen nachts ein komplettes Waldgrundstück am Seppenser Mühlenweg.