St. Pauli. Edgar Hirt geht in den Ruhestand – und zieht zurück nach München

Ein Mittagessen mit dem Dalai Lama, Treffen mit Chefs von Autokonzernen oder mit Schlagerstars in der Künstlergarderobe, in die für Udo Jürgens sogar eine Badewanne gestellt wurde. Das sind nur einige Beispiele dafür, was Edgar Hirt in seinen zehn Jahren als Chef des CCH (Congress Center Hamburg) erlebt hat. Hunderte Kongresse, Konzerte und Veranstaltungen hat der 63-Jährige seit 2007 im CCH mit seinem Team betreut.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war bei Parteiveranstaltungen im Saal 1 zu Gast. Nun sitzt Edgar Hirt im Showroom, in dem das neue CCH präsentiert wird. Die Neueröffnung ist für 2019 geplant, seit Ende 2016 ist der Gebäudekomplex geschlossen und wird teilweise abgerissen und neu errichtet.

„Das ist das CCH der Zukunft. Es wird ein modernes, zeitgemäßes und technisch bestens ausgestattetes Kongresszentrum“, sagt Hirt und zeigt auf eine der Simulationen an der Wand, die das neue großzügige Foyer zeigen. Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren, doch Hirt geht von Bord: „Ich habe mein Ziel erreicht, dass Hamburg ein wettbewerbsfähiges CCH bekommt, aber selber mit der Schaufel auf der Baustelle stehen, das mache ich nicht.“

Der Diplom-Betriebswirt wird in den Ruhestand verabschiedet und verspricht: „Ich werde mich auf jeden Fall bei der Eröffnung 2019 einbringen, und auch ansonsten stehe ich natürlich beratend zur Seite, wenn ich gefragt werde.“

Der CCH-Umbau ist eine echte Herzensangelegenheit für Hirt: „Dass dieses Haus grundlegend saniert werden muss, war mir seit meinem Start vor zehn Jahren klar. Aber es sollte ein langer Weg werden.“

Die Stadt bewilligte erst im November 2014 das Geld für die Sanierung – bis zu 194 Millionen Euro. Dafür hat Hirt „unzählige Gespräche geführt und ein Konzept für die Revitalisierung mit ausgearbeitet“, wie er selbst sagt.

Seit 35 Jahren arbeitet der gebürtige Bad Dürrheimer schon im Kongressgeschäft. Seine Karriere begann im Messe- und Kongresszentrum Baden-Baden. Von 1995 bis 2007 war der zweifache Familienvater Leiter des ICM (Internationales Congresss Centrum Messe München). Zudem war Hirt sechs Jahre lang Präsident des AIPC – eine internationale Vereinigung der Chefs von Kongresszentren.

Doch jetzt geht es gemeinsam mit seiner Frau Mary zurück nach München. Zum einen freut sich der begeisterte Skifahrer auf die Berge. Zum anderen wartet schon die nächste Baustelle auf ihn: Das eigene Haus muss modernisiert werden.