Hamburg. Busse und Bahnen sollen ökologischer werden. Auch Hamburg könnte dadurch Probleme bei Luftreinhaltung und Schadstoffbelastung lösen.

Heute kommen in Hamburg die Chefs der großen Nahverkehrsunternehmen Deutschlands zusammen, um gemeinsam ein Sonderprogramm von der Bundesregierung zu fordern. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) will damit deutlich machen, dass Investitionen für eine Modernisierung notwendig sind.

Vor allem im Hinblick auf die Klimaschutzziele Deutschlands sei es an der Zeit, den Personennahverkehr ökologischer zu gestalten. "Im Verkehrssektor steigen die Schadstoffemissionen seit Jahren immer weiter statt zu sinken", so Jürgen Fenske, VDV-Präsident und Vorstandsvorsitzender der Kölner Verkehrs-Betriebe. "Ein moderner, leistungsstarker und ökologischer ÖPNV kann gerade in den Großstädten und Ballungsräumen wesentlich dazu beitragen, die Probleme bei Luftreinhaltung und Schadstoffbelastung nachhaltig zu lösen."

Um die Verkehrswende durch die Modernisierung von Bussen und Bahn voranzubringen werden laut VDV 15 Milliarden Euro in den kommenden 10 Jahren benötigt. Weitere 5 Milliarden Euro fordert der VDV für den Abbau des seit Jahren wachsenden Sanierungsstaus. Diese Investitionen soll die neue Bundesregierung in einem Sonderprogramm festschreiben.

Hochbahn setzt auf E-Mobilität

In Hamburg gehört vor allem der Umstieg auf den emissionsfreien Busantrieb zum obersten Ziel. Ab 2020 werden laut Hochbahn ausschließlich elektrisch betriebene Busse angeschafft, worauf auch die Infrastruktur ausgerichtet werden muss. Allein hierfür rechnet die Hochbahn mit einem Bedarf von 600 Millionen Euro.

Auch der für 2021 geplante Neubau der Linie U5 soll zur Entlastung der Stadt von Lärm und Emissionen führen. Die Linie soll von Bramfeld bis zum Osdorfer Born fahren. Damit würden der Hochbahn zufolge mehr als 150.000 Hamburger an das Bahnsystem angeschlossen werden und in Zukunft den Anreiz erhalten, das Auto stehen zu lassen.

Auch S-Bahn-Modernisierung nötig

Wie das Abendblatt berichtete, sind auch für die S-Bahn Hamburg erst kürzlich Modernisierungen gefordert worden. Senat und Bürgerschaft sehen durch Verspätungen, Pannen und Ausfälle die Attraktivität des Angebots in Gefahr. Um die Finanzierung durchzubekommen, wurde der Druck auf den Bund erhöht.