Innenstadt. Flaniermeile soll sauberer und moderner werden
Die Mönckebergstraße ist eine von Deutschlands bekanntesten Einkaufsmeilen. Für mehr als zehn Millionen Euro soll die Straße in den nächsten fünf Jahren aufgewertet werden. Der Senat hatte der Einrichtung des Business Improvement District (BID) am vergangenen Dienstag zugestimmt. Mit modernen Straßen- und Fassadenbeleuchtungen, Sitzbänken und Pflanzenkübeln soll die Mönckebergstraße attraktiver werden.
Wie bereits berichtet, soll ein zusätzlicher Reinigungsservice das Erscheinungsbild der Einkaufsstraße verbessern. Hinzu kommt ein umfangreiches Marketingkonzept, das die Einkaufsstraße international bekannter machen soll. Hauptaugenmerk sei aber die Winterbeleuchtung, sagte Sebastian Binger von der Aufgabenträgerin Otto Wulff BID Gesellschaft mbH. Individuell entworfene Lichtfiguren sollen der Straße in 20 Überspannungen ein Wintergesicht verleihen. Allein diese Beleuchtung verschlingt 3,15 Millionen Euro.
Wenn es nach Ludwig Görtz, dem Vorsitzender des Trägerverbundes Projektinnenstadt e.V., geht, war es für diese Investition höchste Zeit. „Die Mönckebergstraße muss sich sputen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben“, betonte er. Die jetzige Beleuchtung sei einer großen Stadt wie der Millionenmetropole Hamburg nicht mehr würdig. Die Maßnahmen seien auch mit Blick auf die Konkurrenz durch den Onlinehandel und die großen Einkaufszentren in anderen Bereichen der Stadt wichtig. Im Überseequartier entsteht das größte Einkaufszentrum Hamburgs mit Platz für mehr als 200 Geschäfte. In der Mönckebergstraße will man unter anderem mit der Beleuchtung vor den Geschäften dagegenhalten. Neue Masten mit einem Ring aus LED-Leuchten sollen für ein neues Lichtgefühl sorgen. Die Strahler hängen drei Meter höher als bisher, sie leuchten die Fassaden der imposanten Kontorhäuser, die Bäume und die Straße gleichzeitig aus. Die Grundeigentümer der 30 Grundstücke bringen über eine Laufzeit von fünf Jahren 10,3 Millionen Euro auf. Zu ihnen gehören auch das Karstadt- und das Levantehaus sowie der Barkhof. Kein BID in Deutschland hat bisher mehr Geld investiert.
Ein derartiges Engagement sei nicht selbstverständlich, sagte Falko Droßmann (SPD), Bezirksamtsleiter in Mitte. „Die Grundstückseigentümer sind mit so viel Herzblut dabei.“
Für die Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) ist das eine Entwicklung, die nicht nur mit der Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit begründet werden kann. „Die Erneuerung hätte sowieso kommen müssen“, sagte sie. Die Straße müsse ihre „alte Strahlkraft wiedergewinnen“. Die komplette Umsetzung wird rund fünf Jahre dauern. Das neue Lichtgefühl kommt schneller: Die Winterbeleuchtung soll schon 2019 fertig sein.