Hamburg . Ausgezeichnet wird Klessers Idee zu seiner Doktorarbeit über ein Tierchen mit acht Beinen, acht Augen und Fangzähnen.
Robert Klesser hat erst Sport studiert, seine Leidenschaft galt aber immer Spinnen: Jetzt erhält der Hamburger Biologe den mit 50 .00 Euro dotierten Forschungspreis der deutschen Wildtier Stiftung. Ausgezeichnet wird Klessers Idee zu seiner Doktorarbeit über die achtäugige Wolfsspinne und ihren urzeitlichen Lebensraum, wie die Stiftung am Montag mitteilte.
Die wenig erforschte Wolfsspinne lebt zurückgezogen in winzigen Steinhöhlen deutscher Mittelgebirge. „Blockhalden“ nennen Forscher diese unbewachsenen, von Steinen übersäten Hänge. Für seine Doktorarbeit mit dem Titel „New bugs on the block“ (Neues Ungeziefer in der Gegend) sucht der 33-jährige Biologe diese Gebiete regelmäßig auf. Zwischen den Gesteinsbrocken sitzend wartet er darauf, dass sich eine Wolfsspinne zeigt. Die Tiere zu fangen, ist zeitaufwendig. „Pro Spinne kann man eine halbe Stunde rechnen“, sagte Klesser der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Wolfsspinnen firsten ein abgeschnittenes Dasein
Blockhalden sind so etwas wie Inseln der Urzeit, erklärte der Jungforscher. Die Tiere, die in den im Inneren meist gefrorenen Höhlen Unterschlupf finden, fristen ein so abgeschnittenes Dasein, dass sich mitunter völlig neue Arten bilden. Die Wolfsspinne lebt Klesser zufolge wahrscheinlich nur in solchen Blockhalden. Sie hat acht Augen, Haare und ist giftig - „wie übrigens alle Spinnen“, erklärte der Biologe. Ihre Fangzähne können die menschliche Haut aber nicht durchdringen - die Spinne ist also ungefährlich für Blockhalden-Besucher.
Mit Blick auf die Preisverleihung am 16. November in Hamburg sagte Klesser: „Mein Team und ich freuen uns sehr über die Auszeichnung.“ Was er mit dem Preisgeld vorhabe? „Meine Doktorarbeit und die Forschung unseres Teams finanzieren“, sagte er.