Hamburg. Der schwedische Haushaltswarenhändler ist bald auch in der Innenstadt präsent. Weitere Standorte geplant.

Dübel, Dosen, Disco­kugeln, Drohnen: Als der schwedische Einzelhändler Clas Ohlson im Mai vergangenen Jahres im Streit’s-Haus am Jungfernstieg seinen ersten Laden in Deutschland eröffnete, war die Verwunderung groß. Ein Laden mit preiswerten Haushalts- und Heimwerkerwaren an Hamburgs prominenter Einkaufsstraße? Kann das funktionieren? Anderthalb Jahre später bauen die Schweden ihre Präsenz in der Innenstadt sogar weiter aus. Am 30. November macht an der Spitalerstraße die vierte Filiale in der Hansestadt auf.

„Mittlerweile ist unsere Marke vielen Hamburgern bekannt“, sagt Sampo Päällysaho, Geschäftsführer bei Clas Ohlson für Deutschland und Finnland. „Um aber auch Reisenden oder Shoppinghungrigen eine Adresse bieten zu können, sind wir glücklich über die Neueröffnung einer weiteren sehr zen­tralen Filiale.“ Der neue Standort liegt in Bahnhofsnähe, direkt an der Ecke zur Mönckebergstraße.

Probleme des Alltags lösen

Zuvor wurden auf der Fläche von 1024 Quadratmetern Schuhe verkauft, nach dem Umbau soll es einen bunten Mix aus Produkten geben, die Firmenangaben zufolge „die praktischen Pro­bleme des Alltags lösen“. Die weiteren Filialen sind in Ottensen und im Alstertal-Einkaufszentrum in Poppenbüttel.

„Uns ist es wichtig, dort zu sein, wo die Kunden leben und arbeiten“, sagt Vivien Wrobel. Die 32-Jährige ist bei Clas Ohlson Deutschland für das Marketing zuständig. Mit dem Start auf dem deutschen Markt ist das Unternehmen nach ihren Angaben „sehr zufrieden“. Umsatzzahlen nennt sie nicht. „Bei uns ist es die Frequenz, die es macht“, sagt Wrobel. Insgesamt umfasst das Sortiment 15.000 Produkte in den fünf Bereichen Wohnen, Heimwerken, Elektro, Multimedia und Freizeit. Es reicht von Gefrierbeuteln für 99 Cent bis zum Rasenmähroboter für 999 Euro.

Im Schnitt kaufen deutsche Kunden Waren im Wert von 20 Euro. Dabei setzt das Unternehmen auf Nachhaltigkeit, für zahlreiche Artikel gibt es noch jahrelang Ersatzteile zu kaufen, insgesamt sind 4500 unterschiedliche Teile am Lager.

Mehr als 220 Filialen

Clas Ohlson wurde 1918 als Versandhandel im schwedischen Insjön gegründet. „Wir verkaufen ordentliche Produkte zu niedrigen Preisen mit der passenden Qualität, je nach Bedarf“, lautete das Motto des Gründers Clas Ohlson (1895–1979). Erst 1989 eröffnete in Stockholm die erste Filiale außerhalb von Insjön. Seitdem wächst der Einzelhändler rasant. Inzwischen betreibt Clas Ohlson mehr als 220 Filialen in sechs Ländern sowie einen Onlineshop, hat 4700 Mitarbeiter und 39 Millionen Kunden.

Der Jahresumsatz des börsen­notierten Unternehmens beträgt 800 Millionen Euro. Für 2018 ist ein Wachstum von mindestens zwei Prozent und eine Umsatzrendite von zehn Prozent geplant. Zudem will Clas Ohlson weltweit bis zu 15 neue Filialen eröffnen.

Auch in Deutschland soll es weitere Standorte geben. „Wir haben unser Geschäft in Hamburg gestartet und wollen uns zunächst hier weiter ausbreiten“, sagt Wrobel. Langfristig sei die Expansion in weitere deutsche Städte geplant – „bevorzugt in Innenstadtlagen“.